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Karneval

Karneval bezeichnet im Rheinland die Festzeit vor dem Fasten. Köln gilt als bekannteste Karnevalsmetropole Deutschlands und war Ort des ersten Karnevalumzugs.

Karneval picture alliance / Jochen Tack | Jochen Tack

Karneval ist die rheinische Version der Faschingszeit. Vor jedem Aschermittwoch bereitet der Karneval als sogenannte fünfte Jahreszeit auf die Fastenzeit vor. Der Dreikönigstag (06.01.) galt ursprünglich als Start in die Saison. Die offizielle Eröffnung des Karnevals fällt seit dem 19. Jahrhundert auf den Martinstag (11.11. um 11:11 Uhr). Der Rosenmontag und die Weiberfastnacht gelten als Höhepunkte.

Was unterscheidet Karneval und Fasching?

Der Karneval ist als rheinischer Fasching im Raum Köln, Aachen, Bonn und Düsseldorf verbreitet. Elemente wie der Narr und die Verspottung der Machthaber sind seit Beginn des 19. Jahrhunderts wichtige Bestandteile der rheinischen Karnevalskultur. Die Tradition selbst geht auf das Altertum zurück. Unterschiedliche Arten und Ausmaße der Festlichkeiten haben sich seit den Uranfängen in Mesopotamien auf der Welt entwickelt. Umzüge, Masken und Musik sind weltweit die wichtigsten Elemente des Brauchtums. Der rheinische Karneval ist in Deutschland die bekannteste Feier. Städte wie Köln gelten als Hochburgen des deutschen Narren- und Jeckentums. Der wohl bekannteste Umzug der Welt ist der Karneval von Rio de Janeiro. Die seit dem 19. Jahrhundert organisierten Paraden von Rio dienen Sambaschulen zur Selbstpräsentation.

Wieso trägt man zu Karneval Kostüme?

Die Menschen trugen schon vor Jahrhunderten Masken zur Fastnacht. Das Ziel des Brauchtums war in keltischen Riten die Vertreibung böser Geister zum Austritt aus dem Winter. Das Narrenkostüm ist eine rheinische Sonderform der Karnevalsverkleidung. Hofnarren sind seit dem 14. Jahrhundert als Unterhalter und Spaßmacher bekannt. Sie durften in Späße verpackt Kritik an Obrigkeiten äußern, ohne dafür bestraft zu werden. Auch der rheinische Karnevalsnarr äußerte in früheren Jahrhunderten spaßig verpackte Kritik an Machthabern oder der Kirche. Verkleidete Karnevalsjecken tragen trotz der Sonderposition der Narrenverkleidung nicht ausschließlich Narrenkostüme.

Welcher ist der älteste Karneval Deutschlands?

Der Nürnberger Fastnachtszug wurde im 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Der Nürnberger Faschingsumzug ist damit der weltweit älteste Fastnachtsumzug, der bis heute stattfindet. Der erste rheinische Karneval fand 1823 in Köln statt. Das Motto des damaligen Rosenmontagszugs war die Thronbesteigung des Helden Carneval. Die vorausgegangenen Gründung eines Festkomitees ebnete den Karnevalsgesellschaften den Weg, die für den rheinischen Karneval bis heute eine tragende Rolle spielen.