Alle lieben Flavored Water?Das schmeckt uns gar nicht! Verbraucherzentrale warnt vor Süßungsmitteln fürs Wasser

Ist das wirklich gesund?
Wasser mit Cola-Geschmack, eine Brausetablette, die nach Erdbeere schmeckt und, und, und. In den sozialen Medien ist sogenanntes „Flavored Water“, aktuell ein Mega-Trend. Wasser mit Aroma, statt ungesunde Soft Drinks. Doch die Verbraucherzentrale sagt nun: So gesund wie gedacht, ist dieses Flavored Water gar nicht!
Marktcheck entlarvt ungesunde Süßungsmittel
Sie kommen in Brausetabletten, Aroma-Sirup, Teebeuteln und anderen Gewändern daher: die Zusätze, die unserem faden Leitungswasser zu einem spritzigen Aroma verhelfen sollen. Eigentlich steckt hinter diesem Flavored Water ein guter Ansatz. Denn das Trendgetränk von Influencerin auf TikTok und Co. soll ungesunde Soft Drinks ersetzen und die Menschen trotzdem dazu anhalten, genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
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Es gibt nur ein Problem. Die Zusätze sind mit unnötigen Süßungsmitteln, Aromen und Vitaminen versetzt, wie die Verbraucherzentrale NRW (VZ) in einer Pressemitteilung schreibt. Sie hat nämlich neun der Aromazusätze genau untersucht und kam zu keinem guten Ergebnis. Acht von neun Produkten, darunter das Getränkepulver von Drinkerie und Marken wie Waterdrop, Lean Life, More, Frio und Zen Drops beäugt die Verbraucherzentrale eher kritisch.
Nur ein Produkt sowie der Sonderfall Air up, bei dem der Geschmack durch aromatisierte Luft generiert wird, kommen komplett ohne Süßungsmittel aus.
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Diese Süßungsmittel sind in den Zusätzen und deshalb sind sie ein Problem
So fanden sich in manchen Produkten Steviablätter, die deutlicher gekennzeichnet werden müssten. Bei anderen Wasserzusätzen sei in der Zutatenliste wiederum nur das Wort „Aroma“ zu finden. „Dieser Begriff schließt jede Art von Aroma mit ein, mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich hierbei jedoch um chemisch hergestelltes Aroma”, schreibt die VZ.
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Und nicht zuletzt enthalten manche Drops so viel Vitamin B6, dass mit nur einem halben Liter Wasser der Tagesbedarf an Vitamin B6 für eine Frau gedeckt wäre. Abgesehen davon, dass die Vitamine nicht auf der Zutatenliste stehen müssen und undeklariert eine Gefahr für Leute mit Allergien oder speziellen Ernährungsweisen darstellen, seien sie darüber hinaus „für die Gesundheit gar nicht nötig“.
Doch wieso sind diese Süßungsmittel im Wasser überhaupt ein Problem? „Mehr Wasser zu trinken ist zwar gut“, erklärt Hannah Zeyßig, Lebensmittelexpertin der Verbraucherzentrale NRW, in der Pressemitteilung, „aber bei ‚Flavored Water‘ besteht die Möglichkeit, dass man sich an viel Süße und künstliche Aromen gewöhnt.“ Und gerade Kinder sollten Getränke mit Aromen und Süßungsmitteln nicht zu häufig konsumieren, da sie sonst vielleicht nur noch schwer für Ungesüßtes zu gewinnen seien.
Ihr wollt trotzdem süßes Wasser? Kein Problem!
Übrigens hat sich die VZ auch das Preis-Leistungs-Verhältnis der Produkte angesehen und schreibt deutlich: „Auch günstigere Produkte konnten geschmacklich überzeugen.“ Teuer heißt also auch hier nicht unbedingt gut.
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„Das gesündeste Getränk ist immer noch Leitungs- oder Mineralwasser“, sagt Zeyßig. Wer dennoch nicht auf sein Flavored Water verzichten will, solle es in „in Maßen genießen, auf die Zusammensetzung achten und die Getränke stärker verdünnen, um Süße und Kosten zu reduzieren“. Oder ihr steigt auf leckeres, selbst gemachtes Infused Water zurück. (jbü)