Experten-Tipps gegen Diebe im Herbst und WinterDrohen jetzt mehr Einbrüche? So schützt ihr Wohnung und Haus in der dunklen Jahreszeit

Ein Mann in dunkler Kleidung und Kapuze, der im Herbst um ein Haus herumschleicht und nach einer Möglichkeit des Einbruchs sucht.
Vor allem in der dunklen Jahreszeit müssen wir unsere Häuser und Wohnung einbruchssicher machen – aber wie?
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von Vera Dünnwald

Keine Chance für Langfinger!
Mit dem Herbst startet die dunkle Jahreszeit – und das nutzen Kriminelle gern aus! Statistiken zufolge ist die Gefahr eines Einbruchs in den Herbst- und Wintermonaten deutlich höher. Umso wichtiger ist es, dass ihr jetzt geeignete Maßnahmen gegen Einbrecher und Diebe ergreift. Wir haben eine Expertin gefragt – und verraten euch, wie ihr eure Häuser und Wohnungen richtig schützt.

Mehr Einbrüche in der dunklen Jahreszeit? Das sagt die Statistik

Wenn es abends früher dunkel wird, hört man vermehrt von Einbrüchen. Doch was ist dran? Laut dem Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen soll es in den Herbst- und Wintermonaten – von Oktober bis März– tatsächlich mehr Wohnungseinbrüche geben. So fielen 14 Prozent der ungeklärten Einbrüche im Forschungszeitraum auf den November, 15,8 Prozent sogar auf den Dezember. Einbrecher nutzen also wirklich die dunkle Jahreszeit nach der Zeitumstellung aus, um sich unbemerkt Zugang in unsere Wohnungen oder Häuser zu verschaffen.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch der Innenminister des Landes Baden-Württemberg Thomas Strobl bei der Deutschen Presseagentur zur Vorsicht mahnt: „Mit dem Beginn der dunklen Jahreszeit nehmen die Wohnungseinbrüche wieder zu”.

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Doch wie kann man sich überhaupt gegen Einbrecher schützen? Wir haben für euch bei der polizeilichen Beratungsstelle nachgefragt.

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Im Winter und Herbst vor Einbruch schützen! Tipps von der polizeilichen Beratungsstelle

Wir haben mit Manuela Lang von der polizeilichen Beratungsstelle in Frankfurt gesprochen. Diese Tipps hat sie uns im RTL-Interview ans Herz gelegt:

  • Lasst ein auf Kipp stehendes Fenster oder eine offen stehende Tür nicht unbeobachtet!

  • Schließt alle Fenster und Türen, wenn ihr die Wohnung oder das Haus verlasst. Wichtig zu beachten: „Gekippte oder offene Fenster machen die Täter einfach nur auf. Bei Einbruch muss aber etwas aufgebrochen werden. Heißt: In einem solchen Fall greift die Versicherung nicht, es besteht kein Schutz“, erklärt Lang.

  • Auf lange Sicht helfe vor allem das Einrichten der richtigen Mechanik und Elektronik: „Die Mechanik verhindert einen Einbruch – und dass niemand rein kann, ist ja am Ende des Tages das, was wir wollen. Die Elektronik meldet dann einen Einbruch“, so Lang.

  • Behaltet eure Umgebung im Blick und ruft bei verdächtigen Wahrnehmungen den Notruf 110 an.

  • Nehmt das kostenlose Beratungsangebot eurer Kreispolizeibehörde wahr. „In vielen Bundesländern kommt die Polizei zum Beraten sogar zu Ihnen nach Hause“, erklärt die Frankfurter Expertin.

  • Deponiert keine Hausschlüssel auf dem Grundstück. Die Verstecke unter der Fußmatte oder im Blumentopf sind auch Einbrechern bekannt.

  • Schmuck und andere Wertgegenstände gehören in ein Bankschließfach oder ein geprüftes Wertbehältnis.

  • Sichert oder verschließt Gegenstände, die für einen Einbruch genutzt werden könnten, wie Leitern, Werkzeuge, Gartengeräte oder Mülltonnen.

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Umfrage: Wurde bei euch schon einmal eingebrochen?

Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.

Urlaub in der dunklen Jahreszeit? So sichert ihr euer Haus vor Einbrechern

Wer verreist – eigentlich zu egal welcher Jahreszeit – sollte zusätzlich folgende zwei Dinge beherzigen:

  • Informiert vertrauenswürdige Nachbarn über eure (Urlaubs-)Abwesenheit.

  • Lasst euer Haus oder eure Wohnung durch eine Person eures Vertrauens betreuen, die für einen belebten Eindruck sorgt: Briefkasten und Mülltonnen leert, Rollläden bedient oder Blumen gießt.

Egal, ob ihr für ein paar Tage verreist oder abends nur für wenige Stunden das Haus verlasst: Vermeidet stets öffentlich konkrete Angaben über eure Abwesenheit, beispielsweise auf dem Anrufbeantworter oder in sozialen Netzwerken. (ake)

Hinweis: Der Artikel erschien erstmals 2023 und wurde seither überarbeitet.

Verwendete Quellen: dpa, Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen, RTL-Interview mit Manuela Lang von polizeilichen Beratungsstelle in Frankfurt