Wehrdienst-Gesetz soll junge Menschen anlocken
Gehälter im Check! Was verdient man bei der Bundeswehr?

Deutschland muss sich im Ernstfall gut verteidigen können!
Doch dafür fehlen Berichten zufolge aktuell rund 80.000 Leute. Mit dem neuen Wehrdienst-Gesetz möchte man die Bundeswehr für junge Menschen attraktiver machen. In Sachen Gehalt ist sie schon jetzt ein ansprechender Arbeitgeber. Wir verraten, was man als Soldat, Beamter und Co. bei der Bundeswehr verdient.
Was verdient ein Soldat bei der Bundeswehr?
Auch wenn die meisten Menschen bei der Bundeswehr an Soldaten denken, arbeiten dort weitaus mehr Berufsgruppen: Beamte, und Freiwillig Wehrdienstleistende gibt es beispielsweise auch noch.
Die größte Gruppe bilden aber laut Bundeswehr tatsächlich „die gut 180.000 Soldatinnen und Soldaten”. Sie bekommen monatlich kein klassisches Gehalt, sondern eine sogenannte Besoldung gezahlt. Die Besoldung sei frei von Sozialversicherungsbeiträgen und ihre Höhe richte sich nach dem persönlichen Dienstgrad in der jeweiligen Dienstgradgruppe (Mannschaftssoldat, Unteroffizier, Offizier) und der Erfahrungsstufe eines Soldaten.
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Ein Mannschaftssoldat verdient in der untersten Stufe (Schütze) ein Bruttosold von 2.700 Euro. In der höchsten Stufe (Stabskorporal), die nach 10 Jahren als Soldat erreicht ist, verdient er zwischen 3.150 und 3.500 Euro brutto.
In die Dienstgradgruppe der Unteroffiziere kann man nach zwölf Monaten geleisteter Dienstzeit kommen. Hier liegt die Bruttobesoldung zwischen 2.800 Euro als Unteroffizier/Maat und bis zu 4.650 Euro in der höchsten Gruppe der Oberstabsfeldwebel bzw. Oberstabsbootsmänner, die man nach 19 Jahren erreicht.
Nach drei Jahren kann ein Soldat Offizier werden. Als Offizier kann man zwischen 3.450 Euro brutto im untersten Offiziersdienstgrad (Leutnant/Leutnant zur See) und 16.200 Euro brutto im höchsten Dienstgrad (General/Admiral; nach 24 Jahren) verdienen.
Aber: „Bei sehr vielen Soldatinnen und Soldaten erhöht sich der Sold teils weit über das Grundgehalt hinaus”, heißt es auf der Website der Bundeswehr.
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Was verdient ein Beamter bei der Bundeswehr?
Auch Beamte bei der Bundeswehr werden besoldet. Je nachdem, welches Amt man genau bekleidet, werde man der Besoldungsgruppe A oder B zugeordnet – „vom Sekretär im mittleren Dienst in der Besoldungsgruppe A 6 bis zum Staatssekretär im Verteidigungsministerium in der Besoldungsgruppe B11”. Was man in den einzelnen Gruppen genau verdient, ist im Besoldungsgesetz festgehalten.
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Der genannte Sekretär in Besoldungsgruppe A6 verdient demnach beispielsweise zwischen 2.833,40 Euro brutto bei Dienstantritt und 3.416,11 Euro brutto in der höchsten Erfahrungsstufe. Ein Staatssekretär im Verteidigungsministerium in der Besoldungsgruppe B11 verdient hingegen eine Bruttobesoldung in Höhe von 16.084,36 Euro.
Auch die verbeamteten Bundeswehrmitarbeiter müssen keine Beiträge zur Sozialversicherung zahlen und auch ihr Grundgehalt erhöhe sich nochmal durch diverse Zuschläge, Zulagen und Prämien.
Was verdient man im freiwilligen Wehrdienst?
„Wer sich nicht gleich für mehrere Jahre verpflichten, sondern die Bundeswehr erst einmal kennenlernen möchte, für den gibt es die Möglichkeit des Freiwilligen Wehrdienstes”, heißt es auf der Bundeswehr-Website. Ein Schnupperkurs sozusagen. Doch auch der wird gut bezahlt.
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Der Wehrsold im Einstiegsgrad (Schütze, Flieger, Matrose) liegt bei 1.837,00 Euro brutto monatlich. Als Hauptgefreiter bekommt man 2.272,00 Euro monatlich. Hinzu kommen demnach „mögliche zusätzliche Vergütungen” sowie eine monatliche Zusatzvergütung, sollte man im Ausland eingesetzt werden. Im untersten Dienstgrad liege die bei 495,00 Euro, im obersten bei 542,00 Euro.
Arbeiten bei der Bundeswehr: Was verdient man während der Grundausbildung?
Doch bei der Bundeswehr verdient man nicht erst, wenn man fertig ausgebildet ist. Auch schon während der Grundausbildung zum Soldaten erhält man einen Sold, wie eine Sprecherin der Bundeswehr in Köln auf RTL-Anfrage verrät.
Demnach betrage das Einstiegsgehalt eines Soldaten auf Zeit während der Grundausbildung im untersten Dienstrang rund 2.300 Euro netto, wenn man ledig ist und keine Kinder habe. Das genaue Gehalt hänge allerdings „vom Familienstand, Kinder oder keine Kinder, Lohnsteuerklasse, Kirchensteuer usw.” ab.