Tierheim Berlin schlägt Alarm
Zum Ende des Homeoffice: Immer mehr Kaninchen werden im Tierheim abgegeben

Seit dem Frühjahr kommen jede Woche weitere Neuzugänge. Die meisten Kaninchen wurden ausgesetzt, einige wenige aus verschiedenen Gründen ordnungsgemäß von ihren Vorbesitzern abgegeben. Doch wegen fehlender geeigneter Nachfragen können derzeit nicht genug Kaninchen an neue Halter vermittelt werden. Die Folge ist eine langsam, aber stetig steigende Bestandszahl. Nun schlägt das Tierheim Alarm.
Plötzlich werden Haustiere lästig

„Wir haben derzeit 120 Kleintiere bei uns, davon über 60 Kaninchen“, erzählt Annette Rost, Pressesprecherin des Tierschutzvereins für Berlin (TVB), „das Kleintierhaus platzt aus allen Nähten“.
Die Kaninchenflut im Tierheim ist eine Folge der Corona-Pandemie. „Während des Lockdowns wollte alle Welt Haustiere haben, um sich zu trösten und die Langeweile zu vertreiben“, sagt Annette Rost. „Nun ist der Lockdown vorbei, die Homeoffice-Pflicht aufgehoben und das Leben normalisiert sich wieder. Die Menschen wollen hinaus, verreisen und unabhängig sein. Da sind leider viele gerade erst angeschaffte Haustiere lästig geworden.“
Tierheim leidet unter Starkregen
Jetzt auch noch das: Ein massiver Wasserschaden ausgerechnet im Kleintierhaus! Nach dem ergiebigen Starkregen in der vergangenen Woche kam „zu der sprichwörtlichen Kaninchenflut noch eine tatsächliche Flut“, so Rost – „das gesamte Kleintierhaus musste evakuiert werden, nur die Außengehege blieben verschont.“
Die Kaninchen und anderen Kleintiere wie Meerschweinchen, Hamster und Mäuse mussten schnell zusammengezimmerte Notunterkünfte im leerstehenden Café und anderen Bereichen des Tierheims beziehen. Ihre Versorgung war jedoch selbstverständlich zu jedem Zeitpunkt gesichert, keines der Tiere hat bei dem Wassereinbruch einen Schaden erlitten. Nun sucht das Tierheim dringend nach verantwortungsvollen und sachkundigen neuen Haltern für die vielen Langohren. (vba)