"Wie in der freien Wildbahn"

Zoo in Tschechien verfüttert tote Giraffe an Löwen: Muss das sein?

Zoo verfüttert Giraffe an Löwen
Ein tschechischer Zoo verfüttert Giraffe an Löwen.
Facebook/ Zoo Ostrava

Der Tod einer Giraffe wird zum Skandal in der Netz-Welt! Der Zoo im tschechischen Ostrava postet Ende September ein Bild, auf dem ein Löwe den Leichnam der Giraffe frisst. Das ausgewählte Foto ist für viele User ein absolutes No-Go!

Giraffe wird als Futter verwendet

Der Post, der im Netz für Aufregung sorgt, zeigt einen Löwen, der sein Maul in sein Futter vergraben hat. Deutlich zu erkennen: Das Futter hat gelb-braun-geflecktes Fell, stammt offensichtlich von einer Giraffe. Diese war am 27. September im Zoo von Ostrava im östlichen Teil von Tschechien eingeschläfert worden.

Nach einem Zusammenbruch wurde bei einem 19-jährigen Giraffenweibchen ein Herzfehler entdeckt. „Aufgrund des Allgemeinzustands, [...] des Alters und des Stresses des Tieres wurde die Euthanasie durchgeführt“, so der Zoo in einem Facebook Post. „Das Fleisch des mehr als 300 kg schweren Tieres diente wie in freier Wildbahn als Nahrung für Zucht- und andere Fleischfresser“, erklärt der Zoo Ostrava auf seiner Facebookseite. Doch muss das so offensiv erzählt werden, fragen sich viele User?

Netz ist schockiert

Die Online-Welt findet die Entscheidung, das Fleisch als Futter zu benutzen, zwar gut – die Fotowahl aber zu brutal. Auf dem Foto ist unter anderem auch die Haut und das Fell der Giraffe deutlich zu erkennen. „Ich halte die Fotoauswahl nicht für die glücklichste“, schreibt eine Nutzerin. Eine andere kommentiert: „Wie das Fleisch verwendet wird, war zu erwarten, aber das Foto ist grob noch mit dem Fell“.

Einige vergleichen die Darstellung mit denen von Menschen. „Wenn wir berichten, dass ein Mann gestorben ist, zeigen wir ein schönes Bild von ihm, das ihn lebendig zeigt, und nicht von ihm, dem Blut aus den Augäpfeln läuft“, schreibt zum Beispiel ein User.

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Kein unbekanntes Phänomen

In den letzten Jahren sind einige Zoos wegen ähnlichen Fällen in Kritik geraten. In China wurden Hundewelpen an Pythons verfüttert. Berliner Wölfe bekamen Steinböcke als Essen. Im Februar 2014 ereignete sich ein ähnlicher Vorfall im Kopenhagener Zoo. Damals wurde eine Giraffe getötet und anschließend an die dort lebenden Löwen verfüttert.

Die Tierschutzorganisation PETA empfiehlt, diese Zoos nicht zu besuchen. Die Einnahmen durch beispielsweise Eintrittskarten unterstütze ein solches Verhalten. (lbr)