Drei Jungen im Fokus der Polizei

Zehnjähriges Mädchen in Wunsiedel getötet - Ermittler: "Abgründe tun sich auf"

Wunsiedel
Polizeiabsperrung in Wunsiedel

Wieder schockiert ein Verbrechen Deutschland, bei dem Kinder für den Tod eines anderen Kindes verantwortlich sein könnten. Im Fall des toten zehnjährigen Mädchens in einer Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung im oberfränkischen Wunsiedel stehen zwei Jungen im Alter von 11 Jahren und ein 16-Jähriger im Fokus der Ermittler. Konkrete Hinweise auf eine Tatbeteiligung gebe es nicht, heißt es derzeit allerdings offiziell. Die Bild-Zeitung hingegen zitiert einen Ermittler mit den Worten: „Es tun sich Abgründe auf.“

Drei Jungen im Fokus der Ermittler sollen sich in Jugendeinrichtung befinden

Flatterband
Die Polizei sperrte die Umgebung des Heims weiträumig ab

Laut der Deutschen Presse-Agentur sollen die drei Jungen in einer Einrichtung des Jugendschutzes sein – nicht in Polizeigewahrsam. Laut Sicherheitskreisen gebe es Indizien, die auf eine Beteiligung der drei Minderjährigen an dem Vorfall hindeuten. Es sei aber unklar, inwieweit diese Beteiligung ursächlich für den Tod des Mädchens sei und ob es sich um einen Unfall gehandelt haben könnte.

Leiche des Mädchens war halbnackt

Kerze
Ein brennende Kerze zum Gedenken an das Opfer

Laut der Staatsanwaltschaft Hof konzentrieren sich die Ermittler allein auf die Einrichtung. Das bedeute, auf die Angestellten und die dort untergebrachten Kinder und Jugendlichen.

Die Zehnjährige war am Dienstagmorgen von Angestellten des Kinder- und Jugendhilfezentrums St. Josef leblos in einem Zimmer gefunden worden. Nach RTL-Informationen war sie halbnackt.

Ein Notarztteam konnte nur noch den Tod des Mädchens feststellen. Der Leichnam des Kindes wurde obduziert, das endgültige Ergebnis ist allerdings noch nicht bekannt. Erste Erkenntnisse deuten aber auf ein Fremdverschulden hin, so die Staatsanwaltschaft Hof weiter.

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Video: Totes Mädchen in Wunsiedel - das sagen die Ermittler

Öffentlichkeit wurde bewusst einen Tag später informiert

Am Mittwoch befragte die Polizei Zeugen und sicherte Spuren in der Einrichtung. Derzeit sind etwa 90 Kinder und Jugendliche Zentrum untergebracht. Wegen der Osterferien ist die Einrichtung nicht voll belegt. Die Kinder und Jugendlichen werden von entsprechend ausgebildeten Kräften betreut.

Die Behörden haben den Fall laut einem Sprecher erst am Mittwoch bekannt gemacht, um am Dienstag zunächst umfangreich Spuren sichern und Zeugen befragen zu können. Die Stadt Wunsiedel im Fichtelgebirge hat rund 9.200 Einwohner. Sie liegt etwa 90 Kilometer nordöstlich von Nürnberg und nur wenige Kilometer von der Grenze zu Tschechien entfernt. (dpa/uvo)