Forderung nach 15 Millionen Euro?Mutmaßliche Schumacher-Erpresser vor Gericht – Privataufnahmen als Druckmittel
Drei Männer stehen seit Dienstag (10.12.) vor dem Amtsgericht Wuppertal. Die Staatsanwaltschaft ist sicher, dass sie 15 Millionen Euro von der Familie Schumacher erpressen wollten. Ihr Druckmittel: Gestohlene private Fotos und Videos der Formel-1-Legende Michael Schumacher. Nach einem Ski-Unfall Ende 2013 schirmt die Familie den ehemaligen Profi-Sportler konsequent ab.
Über Jahre Vertrauen erschlichen
Fast neun Jahre lang war der Angeklagte Markus F. für die Sicherheit von Michael Schumacher verantwortlich. Die Familie hat ihm vertraut. Der Leibwächter ging täglich ein und aus - begleitete unter anderem die Krankentransporte des verunglückten Rennfahrers. Dann soll er sensible Fotos und Videos zum Gesundheitszustand des Formel-1-Weltmeisters geklaut und an den zweiten Angeklagten Yilmaz T. verkauft haben. Der wittert wohl das große Geld. Mit Hilfe seines Sohnes droht er damit, die sensiblen Daten im Darknet zu veröffentlichen, sollten die Schumachers nicht zahlen.
Corinna Schumacher nicht persönlich beim Prozess
Zwei Festplatten und vier USB-Sticks soll Markus F. an Yilmaz T. verkauft haben. Mit rund 900 privaten Fotos und 600 Videos. Laut eines Prozessbeobachters sollen sie Schumacher im Krankenhaus zeigen. Um den ehemaligen Formel-1-Weltmeister zu schützen, verzichten wir auf weitere Details. Der Türsteher gibt zu, von der Familie Geld gefordert zu haben. Spricht aber nicht von einer Erpressung. Die Ehefrau von Michael Schumacher ließ sich heute von ihren Anwälten vertreten und kam nicht persönlich zum Prozessauftakt. An die Anwälte von Corinna Schumacher gerichtet, sagte Yilmaz T., dass es ihm leidtue.
Festplatte verschwunden
Bei einer Verurteilung müssen die Angeklagten mit einer Freiheitsstrafe von bis zu vier Jahren rechnen. Ein Urteil soll im Februar fallen. Ganz ausgestanden ist die Sache für die Schumachers aber auch dann nicht: Wie im Prozess bekannt wurde, ist eine der beiden Festplatten verschwunden. Welche Daten drauf sind, wissen die Ermittler bisher nicht.