Seit Jahren kein Lebenszeichen mehr
Wo ist Nicole Jackson? Sie ging nach Deutschland - und verschwand spurlos
2019 kam die letzte Nachricht von Nicole Jackson - seitdem herrscht Funkstille
Elaniqua Vaughn ist verzweifelt. Ihre Schwester Nicole Denise Jackson war Ende 2018 mit einem Mann, den sie im Internet kennengelernt hatte, von Birmingham (US-Bundesstaat Alabama) nach Deutschland gegangen – dann verliert sich ihre Spur. Nun will „Ela“ auf eigene Faust nach ihr suchen.
Schwester und Papa wollen nach München, um Nicole Jackson zu suchen
Bis Weihachten 2018 habe die damals 23-jährige Nicole mit Freunden und Familienangehörigen in ihrer Heimat kommuniziert, dann sei der Kontakt sporadischer geworden, so berichtet es ihre Schwester. Gelegentlich seien noch „Happy Birthday“-Nachrichten eingegangen, doch Rückrufe an die Absendernummern seien fehlgeschlagen. Auch auf den Social Media-Plattformen habe es keinerlei Aktivitäten mehr gegeben, weder bei Nicole noch bei ihrem Freund. 2019 habe Ela die letzte Nachricht ihrer Schwester erreicht. Danach: Funkstille. Ende 2019 waren die Sorgen schließlich so groß, dass Ela zusammen mit ihrem Vater Antonio Jackson beschlossen habe, selbst in die Gegend um München zu reisen, um der Sache auf den Grund zu gehen – doch dann machte ihnen die Corona-Pandemie einen Strich durch die Reisepläne.
Während der Krise war Ela nach eigenen Angaben als mobile Krankenschwester an unterschiedlichen Orten außerhalb von Alabama im Einsatz, doch nun sei sie zurück und der Verbleib ihrer Schwester lasse ihr keine Ruhe. Auch, wenn der Gedanke sie quält, so sei sie sich doch sicher: Nicole muss etwas zugestoßen sein. „Das sieht ihr nicht ähnlich“, sagte sie „Al.com“. Nun, da die Reiserestriktionen gelockert worden seien, sitzen sie und ihr Papa auf gepackten Koffern, bereit, sich auf den Weg nach Deutschland zu machen und dort einen Privatermittler auf den Fall anzusetzen.
Elaniqua Vaughn: „Tief drinnen weiß ich, dass etwas nicht stimmt.“
Die US-Botschaft habe ihnen nicht weiterhelfen können. „Die Botschaft hat versucht, sie ausfindig zu machen. Sie haben eine Adresse von ihr, konnten sie bislang jedoch nicht erreichen“, sagt Vaughn. Auch Suchaufrufe in deutschen Facebook-Gruppen hätten kein Ergebnis erbracht. „Einige Polizisten haben nach ihr gesucht, aber bis zu diesem Zeitpunkt ohne Erfolg“, sagte sie „Al.com. “Deutschland hat sie nicht verlassen, dafür haben sie keine Beweise.“
Um die Reise, die Kosten für einen Detektiv und gegebenenfalls einen längeren Aufenthalt in Deutschland finanzieren zu können, hat Ela am 30. Juni einen „GoFundMe“-Spendenaufruf gestartet. Bislang sind rund 1.000 US-Dollar (rund 846 Euro; Stand 15.07., 13Uhr) zusammengekommen. „Es ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, so Elaniqua Vaughn. „Wenn sie sie finden und sich herausstellt, dass sie einfach in Ruhe gelassen werden will, dann weiß ich zumindest, dass sie okay ist.“ Doch insgeheim glaube sie nicht daran, dass ihre Schwester nur untergetaucht ist und alle Brücken hinter sich abgebrochen hat. „Tief drinnen weiß ich, dass etwas nicht stimmt.“