Am RTL-Mikrofon bereut sie ihren Ausraster
Supermarkt-Pöblerin: „Traurig, dass Leute wegen mir Wut auf Flüchtlinge haben“

Ihr Supermarkt-Ausraster sorgte im Netz für Aufsehen, jetzt rudert sie zurück!
Dunja (19) pöbelt in einem Edeka-Supermarkt in Wittmund (Niedersachsen) Mitarbeiter an, provoziert dabei mit Sätzen wie „200 Euro am Tag gebe ich aus. Ich bin Flüchtling und habe keine Arbeit. Und ihr Deutschen bezahlt Steuern und arbeitet weiter. Yallah, Yallah!“
Im Gespräch mit RTL spricht sie ausführlich über den Vorfall – und bereut, was sie gesagt hat.
Supermarkt-Pöblerin Dunja: „Gibt viele, die sich gut benehmen“
„Es ist traurig, dass meine Aktion jetzt auf alle Ausländer und Flüchtlinge bezogen wird“, sagt Dunja nach ihrem Pöbel-Video. „Diese Leute haben nichts gemacht, es gibt viele, die arbeiten und sich gut benehmen. Natürlich gibt es auch ein paar, die es nicht tun. Aber das heißt nicht, dass alle so sind“, sagt die 19-Jährige. Ob sie sich dabei selbst als Negativbeispiel sieht?
Auf dem Video, das bereits Anfang Oktober aufgenommen worden sein soll, prahlt sie damit, nicht zu arbeiten und täglich 200 Euro auszugeben. Stimmt das? „Nein, ich gebe keine 200 Euro am Tag aus“, stellt sie klar. Sie habe zwar wirklich keinen Job, doch bald gehe sie wieder in die Schule, um ihren Hauptschulabschluss zu machen. Denn: Sie sei gerade erst frisch aus dem Gefängnis gekommen, baue sich gerade ein neues Leben auf. Dass ihre Pöbel-Aktion der 19-Jährigen dabei eher im Weg steht, ist ihr inzwischen selbst klar.
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Nach Pöbel-Aktion in Wittmund: „Ja, meine Worte waren respektlos"
„Ich war wütend und habe mich provozieren lassen. Die Kassiererin hat gesagt, ich soll zurück in mein Land gehen. Wenn ich wütend werde, kommen manchmal Worte aus meinem Mund, die ich später bereue“, sagt Dunja. „Ja, meine Worte waren respektlos. Leute arbeiten, damit sie sich ein schönes Leben leisten können.“
Die junge Frau möchte zudem eine deutliche Botschaft senden: „Ich möchte mich entschuldigen.“ Für ihr Verhalten und ihre Wortwahl, ausdrücklich aber nicht bei der Mitarbeiterin des Supermarktes. Der entstandene Eindruck, sie und ihre Familie würden nur auf Staatskosten leben, sei falsch. Erst kürzlich habe ihr Vater eine Erlaubnis zum Arbeiten erhalten, mache seitdem ein Praktikum. „Mir geht es seit dem Vorfall nicht gut, ich habe Angst um meine Familie“, beschreibt Dunja, deren Familie aus dem Libanon nach Deutschland gekommen ist.
Wie es jetzt mit der 19-Jährigen weitergeht? Unklar. Sie und die Kassiererin haben sich gegenseitig angezeigt. Weil Dunja noch Bewährungsauflagen zu erfüllen hat, fürchtet sie, sie müsse wieder ins Gefängnis. „Dieser Ort macht einen kaputt“, sagt sie. Im Gespräch mit RTL wird deutlich, dass die Situation sie belastet.
Ob sie zurück ins Gefängnis muss oder nicht: Den Supermarkt in Wittmund wird die 19-Jährige vorerst länger nicht mehr betreten. Dort hat sie Hausverbot.