Allmähliches Erwachen aus dem Winterschlaf

Die Tage werden wieder länger – was Ihnen das bringt

Photo of a young woman taking a few minutes off to relax on the balcony over the city, on a beautiful, sunny, autumn day
Längere Tage bedeuten auch mehr Sonnenlicht - und das hat viele Vorteile für Körper und Seele.
AleksandarNakic, iStockphoto

Am 21. Dezember war der kalendarische bzw. astronomische Winteranfang. Was sagt uns das? Der kürzeste Tag des Jahres liegt nun endlich hinter uns – jetzt wird die Wintersonnenwende gefeiert. Das bedeutet: Ab sofort werden die Tage endlich wieder länger. Und das heißt auch: Bald ist Schluss mit Winterdepression! Denn die längeren Tage wirken sich positiv auf Körper und Psyche aus.

So beeinflussen die längeren Tage Körper und Psyche

Prof. Dr. Dieter Kunz ist Chronobiologe und Chefarzt der Abteilung für Schlafmedizin im St. Hedwig Krankenhaus in Berlin. Laut dem Experten ändert sich bei etwa 25 Prozent der Deutschen die Stimmung mit der Jahreszeit. "Das sind die gleichen Mechanismen, die bei Tieren zum Winterschlaf auftreten." An einer Winterdepression, die mindestens zwei Wochen lang anhält, leiden hierzulande Prof. Dr. Kunz zufolge bis zu fünf Prozent der Bevölkerung.

Hauptursache für eine Winterdepression ist der ständige Lichtmangel in der dunklen Jahreszeit. Er beeinflusst unseren Haushalt von Melatonin und Serotonin: Melatonin ist bekannt als "Schlafhormon", es wird im dunklen Winter vermehrt produziert. Serotonin, das "Glückshormon", macht uns hingegen wach und fit. Je mehr Tageslicht wir abbekommen, desto mehr wird die Serotonin-Produktion im Körper gefördert.

Heißt also: Wir fühlen uns automatisch frischer und fröhlicher, je länger die Tage werden. Positiv beeinflussen können wir das zusätzlich, indem wir so viel Zeit wie möglich an der frischen Luft und in der Sonne verbringen. Übrigens, auch im Winter heißt es dann: Eincremen mit Sonnencreme nicht vergessen!

Fitter - und trotzdem frühjahrsmüde: Wie passt das zusammen?

Wenn wir also durch die längeren Tage stetig wacher und fitter werden sollen – wieso berichten dann so viele Menschen während des Wechsels von Winter zu Frühling von plötzlicher extremer Schlappheit, der sogenannten Frühjahrsmüdigkeit? Tatsächlich widersprechen sich beide Phänomene nicht.

Für Stimmungsschwankungen und Mattheit im Frühjahr sorgt der Hormonhaushalt, der sich mit der Jahreszeit verändert. Denn während die Lichtreize im Frühjahr die Produktion des Glückshormons Serotonin ankurbeln, ist der Melatoninspiegel, der für den Schlaf zuständig ist, am Ende der dunklen Winterzeit gleichzeitig noch recht hoch. Das Aufeinandertreffen der beiden Stoffe macht den Körper müde. Was also tun, um den Hormonhaushalt schnell wieder in Einklang zu bringen?

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Im Video: Was gegen Frühjahrmüdigkeit hilft

Der Frühjahrsmüdigkeit trotzen wir am besten, indem wir unseren Tagesablauf möglichst nach der Sonne richten, um so viel Tageslicht wie möglich mitzubekommen. So kann unser Körper das müde machende Melatonin schneller abbauen. Viel Bewegung an der frischen Luft und in der Sonne unterstützt diesen Prozess. Mehr dazu erfahren Sie im Video. (dhe)