Ungewöhnlicher Besucher reißt Berliner aus dem Schlaf

Im vierten Stock: Fuchs steht plötzlich am Bett

von Nele Balgo und Jonas Damou

Günter Noack traut seinen verschlafenen Augen nicht! Ein Fuchs steht direkt neben seinem Bett.
Der hat sich heimlich in das Schlafzimmer im vierten Stock geschlichen und löst damit einen Polizei-Einsatz aus. Wie das Wildtier da wieder raus kam, sehen Sie im Video.

Polizei rückt aus zum Fuchs-Einsatz

„Mein Mann stieß mich an und sagte: An meiner Schulter war eben ein Fuchs. Ich sagte: Natürlich war an deiner Schulter ein Fuchs, wa. Das hast Du wohl geträumt“, lacht Ehefrau Annemarie Noack, die ihrem Mann erst nicht glaubt.

Weil sich das Tier in einer Ecke versteckt, ruft das Paar die Polizei. Die rückt sofort aus. Aber auch die Beamten schaffen es nicht direkt, den Fuchs nach draußen zu bewegen. „Dann rannte er noch über mein frisch gemachtes Bett. Das musste ich hinterher abziehen. Das stank jämmerlich“, so Noack weiter. Angst haben sie und ihr Mann aber nicht, der Fuchs habe sogar seine Pfote auf das Bett von Mann Günter gelegt.

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Neugieriges Jungtier: Fuchs könnte sich verlaufen haben

Über das geöffnete Dachfenster der Noacks könnte der Fuchs in ihr Schlafzimmer gekommen sein, vermutet Annemarie Noack. Das stand nachts offen. Der Fuchs habe auch versucht, darüber wieder heraus zu kommen, sei aber an rutschigen Fliesen gescheitert. Aber wie kommt ein Fuchs überhaupt auf ein Dach?

Dass Füchse auf Dächern herumlaufen, sei gar nicht so ungewöhnlich, wie es klingt, erklärt Derk Ehlert, Wildtierreferent des Berliner Senats. „Füchse können nicht fliegen und gehen auch keine Leiter hoch.“ Der Experte vermutet, dass irgendwo in der Nachbarschaft ein Treppenhaus offen stand, wodurch der Fuchs auf die Dächer der Wohnsiedlung gekommen ist. „Der Fuchs ist ein Jungfuchs und sehr ruhig. Er ist vielleicht spät nach Hause gekommen und hat den Weg nach Hause nicht mehr gefunden“, sagt der Experte.

Jungfüchse seien zu dieser Jahreszeit schon relativ selbstständig unterwegs. Auch wenn ein Fuchs in einer Wohnung im vierten Stock sehr ungewöhnlich sei, ist das ruhige Verhalten des Fuchses zu erklären: Füchse in Städten seien grundsätzlich weniger scheu als auf dem Land. Dazu seien Jungtiere neugieriger.

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Experte rät: Tier unbedingt im eigenen Revier lassen und ruhig verhalten

Irgendwann schafft die Polizei es, den neugierigen Jungfuchs aus Berlin-Pankow in Richtung Treppenhaus zu leiten. Darüber kann sich der Fuchs aus dem Haus befreien. „Sie haben sich großartig benommen, ganz ruhig und professionell“, lobt Derk Ehlers das Verhalten der Noacks. Am besten sei es, wenn das Tier es selbst wieder raus schafft. Auf keinen Fall sollte man es in eine Kiste sperren oder einfangen und an einem fremden Ort aussetzen. Dann könnte sich ein Fuchs nicht mehr orientieren. Wildtiere müssen also in ihrem Revier bleiben.
Auch wenn sich der kleine Fuchs offenbar gut mit Günter Noack verstanden hat, sind die Noacks sicher, noch einmal kommt er bestimmt nicht zurück.

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