Ist das die Zukunft?
Wiesbadener Unternehmen produziert das erste Papier ganz ohne CO2
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„An diesem Tag haben wir Papiergeschichte geschrieben“ – Es sind die Worte von Christian Schüller, er ist Teil des Unternehmens Essity. Und der Tag, über den er spricht ist der 14. Februar diesen Jahres. Hier gelingt es der Firma die erste Papierrolle ohne Kohlendioxid zu produzieren. Wie sie das geschafft haben, sehen Sie im Video.
Grüner Wasserstoff für mehr Klimaschutz
Der Papierhersteller Essity ist Teil eines Pilotprojekts. Es soll dafür sorgen, dass Hessen in der Wirtschaft möglichst klimaneutral wird. Das Unternehmen hat selbst rund vier Millionen Euro in das Projekt investiert – das hessische Wirtschaftsministerium nochmal 1,4 Millionen aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung dazu gesteuert.
Während der laufenden Produktion setzt Essity jetzt an der größten Papiermaschine beim aufwändigen Trocknungsprozess statt auf Erdgas auf umweltfreundlich erzeugten grünen Wasserstoff – also Wasserstoff, der ausschließlich aus erneuerbaren Energien wie Windenergie oder Sonnenenergie stammt.
Künftig wollen sie so 37.000 Tonnen CO2 einsparen und bis 2050 sogar komplett klimaneutral produzieren. „Wir werden noch weitere Versuche fahren auf längere Zeit um mehr Erfahrungen zu sammeln. Aber wir arbeiten schon an einer Dauerlösung um dauerhaft CO2 signifikant einzusparen“, erklärt der Produktleiter Christian Schüller.
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Große Ziele bis 2050
Mit diesem Vorhaben verfolgt die Papierfirma ähnliche Ziele wie das Land Hessen. Denn der Plan ist es bis 2025 den Ausstoß von klimaschädlichem CO2 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Bis 2030 um 65 Prozent, bis 2040 um 88 Prozent. Fünf Jahre später soll die Klimaneutralität dann erreicht sein und ab 2050 soll die Treibhausgas-Emission dann sogar negativ sein.
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Die Firma selbst beschreibt das Projekt als Pionierarbeit – der Einsatz von grünem Wasserstoff könnte auch bei anderen Unternehmen ein möglicher Ansatz sein. „Aber es gibt andere Möglichkeiten die geeigneter sind, um CO2 frei zu produzieren. Die beste und einfachste Möglichkeit ist überhaupt keine Energie einzusetzen und Verluste zu minimieren und energieeffizient zu wirtschaften. Die zweite Möglichkeit wäre eben Strom einzusetzen. Aber manche Industriezweige, manche Prozesse können einfach nicht Strom einsetzen wie hier. Darum gehen wir auf Wasserstoff“, erklärt Projektleiter Schüller. Die Ergebnisse des Pilotprojekts teilt das Unternehmen gerne mit anderen Unternehmen. Denn auch dem Papierkonzern ist klar: Klimaschutz geht uns alle an. (kas/npa)