Ausflug endet mit Intensivstation

Susanne bricht plötzlich zusammen - Not-OP! Jetzt sucht sie ihre Lebensretter

Susanne Waibel mit ihrem Mann Tobias Waibel
Susanne Waibel sucht nach ihren Lebensrettern
Privat
von Ines Schöcker

Eigentlich wollte Susanne Waibel mit ihrem Mann essen gehen …
Doch wenig später schwebt sie in Lebensgefahr. Auf dem Weg in die Stadt bricht sie im Bus zusammen. Ihr Glück: Vier Menschen haben nicht lange gefackelt und dazu beigetragen, dass sie heute mit uns sprechen kann. Nun sucht sie diese Personen, die ihr Leben gerettet haben.

Eine Busfahrt mit vielen Erinnerungslücken und wenig Hilfe

Ein Samstagnachmittag im Februar: Susanne Waibel und ihr Mann Tobias sprinten dem Bus hinterher, um ihn nicht zu verpassen. Plötzlich merkt die 47-Jährige: Hier stimmt etwas nicht. Ihr Mann beschreibt die Situation: „Sie war bei Bewusstsein, aber sie war komplett weg geistig.“ Schnell war ihm klar, dass etwas im Argen liegt.

Susanne: „Da hab ich nur noch mitgekriegt wie er gesagt hat ‚leg die Füße hoch‘ und das nächste, was ich dann mitgekriegt habe, dass ich dann auf dem Fußboden lag in dem Bus.“

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Tobias Waibel bittet um Hilfe. Bis auf einen Mann fühlt sich niemand angesprochen. Mit seiner Hilfe schaffen sie es zu dritt zum Bussteig. Hier geht das Drama weiter, Susanne ist kaum ansprechbar.

Doch gleich drei Menschen eilen Tobias Waibel zur Hilfe – halten Susannes Hand, sprechen ihr gut zu und heben ihre Beine hoch. „Die kamen alle relativ zeitgleich“, sagt Tobias Waibel. Er erinnert sich an einen großen, sportlichen Mann, der im Trainingsanzug gekleidet war, eine etwas ältere Frau mit Damenrad und eine weitere Dame.

Vom Bus über den OP auf die Intensivstation

Tobias Waibel wählt den Notruf. Seine Frau wird kurze Zeit später im St.-Josefs-Hospital behandelt und bald darauf wieder entlassen. Doch auf der Heimfahrt beginnt das Drama von Neuem. „Das nächste, was ich weiß, ist, dass wir bei uns vorm Haus gestanden haben und ich förmlich aus dem Auto rausgefallen bin, auf den Bordstein gefallen bin und mich nicht mehr bewegen konnte vor Schmerzen. Und dann kam der nächste Rettungswagen.

Im CT zeigt sich dann, dass die Arterie zu ihrer Leber gerissen ist. Für Susanne Waibel bedeutet das: Es geht sofort in den OP. Sie kommt zuerst auf die Intensivstation, wird später verlegt – erst nach elf Tagen kann sie das Krankenhaus wieder verlassen. Seitdem erholt sie sich von dem Vorfall, der sie beinahe das Leben gekostet hat.

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Wer sind Susannes Lebensretter?

Nun möchte sich Susanne bei den Menschen bedanken, die ihr geholfen haben: „Ich finde es deswegen so besonders, weil viele Leute da waren – und von allen Leuten waren es eigentlich nur vier, die sich angesprochen gefühlt haben, die überhaupt irgendwas gemacht haben. Die anderen haben dumm herumgestanden und gegafft.“

Susanne und Tobias Waibel sind mit dem Schrecken davon gekommen. Was bleibt, ist tiefe Dankbarkeit. Bleibt zu hoffen, dass die beiden die vier Menschen finden werden, die den Ernst der Lage erkannten und bedingungslos zur Hilfe eilten, anstatt wegzuschauen.