Blindgänger vermutet
Wieder Bombenverdacht in Göttingen: Tausende Anwohner müssen ihre Häuser verlassen

Muss wieder gesprengt werden?
Am Schützenplatz in Göttingen werden wieder Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet. Deswegen werden am Samstag (23. September) alle Anwohner in einem Kilometer um den Fundort evakuiert.
Auch der Bahnhof Göttingen liegt im Evakuierungsradius
1.000 Meter – so groß ist der Evakuierungsradius am Samstag rund um den Fundort. Ab 6.00 Uhr morgens ist das Gebiet in und um die Göttinger Weststadt dicht. Mehr als 8.000 Anwohnerinnen und Anwohner müssen bis dahin raus sein. Und auch die Buslinien werden dann umgeleitet.
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Weil auch der Bahnhof in der Sperrzone liegt, gibt es ab 6.00 Uhr keine Zugan- und Abfahrten mehr in der Universitätsstadt. Erst nach erfolgreicher Beseitigung kann das Gebiet wieder freigegeben werden.
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Zwei Bomben - sechs Entwarnungen

In Göttingen arbeitet das Team von Sprengmeister Thorsten Lüdeke an einer Luftbildauswertung aus 2021. Über 80 mögliche Bomben wurden bei dieser Auswertung gefunden. In der Vorarbeit für den Einsatz am Wochenende hat das Team vom Kampfmittelbeseitigungsdienst acht dieser Punkte untersucht – und bei sechs Stück Entwarnung geben können.
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„Jetzt konkret haben wir zwei Verdachtspunkte, die wir morgen, am 23., entschärfen oder kontrolliert sprengen wollen“, sagt Sprengmeister Thorsten Lüdeke im Gespräch mit RTL.
Lüdeke: "Routine ist das definitiv nicht"

Für Lüdeke ist es der fünfte Einsatz in Göttingen seit 2020. Bisher konnte hier noch keine Bombe entschärft werden. „Persönlich gehe ich davon aus, dass es sich wieder um halbpanzerbrechende Bomben vom Typ ‘SAP 1000 lbs’ mit Langzeitzünder handeln wird.“ Und die müssten dann wieder gesprengt werden.
Trotz der vielen Einsätze in Göttingen und am Schützenplatz ist für Lüdeke klar: „Routine ist das definitiv nicht. Wo Routine entsteht, da passieren Fehler. Und Fehler machen wir nur einmal.“ Deswegen geht er voll konzentriert in den anstehenden Einsatz am 23. September.