Fünf Hygiene-Fehler, die wir vermeiden solltenAchtung, Keim-Alarm! Wie oft sollte man eigentlich die Handtücher wechseln?

Nichts geht über frisch gewaschene, kuschelig-weiche Handtücher.
Was die Benutzungsdauer angeht, gehen die Meinungen allerdings auseinander: Während die einen ihre täglich wechseln, verlassen sich viele andere auf ihre Sinne – viele Menschen wechseln die Handtücher erst dann, wenn sie offensichtliche Flecken aufweisen oder anfangen zu müffeln. Doch das ist nur einer von gleich mehreren Fehlern, die ihr beim Handtuchgebrauch vermeiden solltet.
Fehler Nr. 1: Ihr wechselt die Handtücher zu selten
Verlasst euch bei der Entscheidung, ob das Handtuch in die Wäsche gehört oder nicht, nicht auf das Aussehen! Bakterien sind unsichtbar und gedeihen im feucht-warmen Badezimmerklima optimal.
Vor allem Handtücher im Badezimmer sind häufig mit Kolibakterien und Salmonellen belastet, schließlich können hier die Hände beim Toilettengang mit Fäkalien in Berührung kommen. Werden sie anschließend nicht gut und lange gewaschen, bleiben minimale Keimspuren auf der Haut zurück, die beim Abtrocknen auf dem Handtuch landen.
Doch wie häufig genau sollte man gebrauchte Handtücher gegen frische auswechseln? „Hier ist es ähnlich wie bei Bettwäsche: Alle zwei Wochen, beziehungsweise nach Verschmutzungsgrad, sollten sie gewaschen werden“, riet Dr. Anne Fleck („Doc Fleck“) bereits 2022 im Gespräch mit RTL.
Etwas strenger sieht es der US-Mikrobiologe Charles Gerba von der Universität von Arizona. Im Rahmen einer Studie konnte der Forscher nachweisen, dass knapp 90 Prozent der Handtücher mit coliformen Bakterien belastet waren. Er riet dazu, Handtücher schon nach zwei bis drei Tagen zu wechseln beziehungsweise zu waschen. Bade- und Duschtücher solle man nach spätestens drei Benutzungen in die Waschmaschine stecken.
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Fehler Nr. 2: Handtücher werden falsch aufgehängt
Um einer Keimvermehrung im Handtuch vorzubeugen, sollten Handtücher nach jeder Benutzung wieder vollständig trocknen können. Dazu ist es wichtig, dass sie richtig hängen. Werden sie beispielsweise auf den Waschtisch gelegt oder an einem Haken aufhängt, haben Bakterien leichtes Spiel – im feuchten Handtuch können sich Keime und Pilzsporen schnell vermehren.
Besser ist es, Handtücher über Handtuchstangen ausgebreitet trocknen zu lassen. Optimal sind Handtuchtrockner, die gewährleisten, dass die Handtücher nach Gebrauch wieder vollständig trocken. Alternativ könnt ihr die benutzten Handtücher im Winter auch über der normalen Heizung, im Sommer auf dem Balkon in der Sonne trocknen lassen.
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Fehler Nr. 3: Ihr teilt euer Handtuch mit anderen
Je mehr Menschen sich ein Handtuch teilen, desto schneller und stärker ist es mit Keimen belastet. Das gilt vor allem für Handtücher, die beispielsweise im Bad oder (Gäste-)WC benutzt werden. Auf diese Weise kommen Menschen möglicherweise mit Keimen in Berührung, die Hautunreinheiten wie Pickel oder ähnliches verursachen können.
Mögliche Hautabschürfungen oder eine offene Wunde infolge eines Schnitts steigern die Infektionsgefahr zusätzlich. Daher gilt: Handtuch-Sharing sollte im Interesse aller ein absolutes No-Go sein.
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Fehler Nr. 4: Ihr benutzt ein Handtuch für Gesicht UND Körper
Viele Menschen wollen die Wäschemenge reduzieren und benutzen daher ein großes Handtuch für alle Körperteile. Experten raten jedoch, für die verschiedenen Partien des Körpers auch unterschiedliche Handtücher zu verwenden. So sollte das Handtuch, an dem ihr eure Hände abtrocknet, nicht für das Gesicht verwendet werden. Ansonsten können krankmachende Kolibakterien ins Gesicht gelangen und auf diese Weise in den Körper eindringen.
Wer im Sommer viel barfuß läuft, sollte beispielsweise auch zum Abtrocknen der Füße ein separates Handtuch verwenden.
Video: So hält das Handtuch nach dem Duschen
Fehler Nr. 5: Ihr wascht eure Handtücher falsch
Auch wenn für die Reinigung der meisten Wäschestücke – mit Ausnahme von Unterwäsche - heute Temperaturen von 30 oder 40 Grad ausreichen: Für Handtücher gilt diese Regelung nicht, sie sollten immer bei mindestens 60 Grad gewaschen werden, um Bakterien zuverlässig zu entfernen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann zusätzlich einen Desinfektionsspüler verwenden.
Übrigens: Benutzte Handtücher solltet ihr möglichst nicht mit der übrigen Schmutzwäsche zusammen lagern, da die Bakterien sonst auf die anderen Kleidungsstücke übergehen können. Werden diese dann nicht so heiß gewaschen, können sie sich in der übrigen Wäsche munter vermehren.
Wer all diese Tipps beherzigt, braucht sich zukünftig um Keime in Handtüchern keine Gedanken mehr zu machen. (nri)
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