Hilfreicher Parasit alarmiert Eltern
Wie ein Zeckenbiss dem kleinen Jude das Leben rettete

Zecken und deren Bisse sind allgemein nichts Wünschenswertes. Oft übertragen sie Krankheiten oder zum Teil schlimme Infektionen mit schweren gesundheitlichen Folgen. Doch der Biss einer Zecke hat einem kleinen Jungen aus Großbritannien vermutlich das Leben gerettet.
Jude Mellon-Jameson aus Sheffield war ein ganz normaler dreijähriger Junge. Doch nach einem Zeckenbiss im Sommer 2021 bekam er plötzlich Schmerzen in den Beinen und hatte Probleme beim Laufen.
Ein MRT bringt die Wahrheit ans Licht

Der britischen Daily Mail verrät seine Mutter Lucy, dass die Familie nach mehreren Arzt- und Krankenhausbesuchen immer noch nicht wussten, was ihrem Sohn fehle. Sie wussten nur, dass sein Zustand sich stetig verschlechterte und sie ihren Sohn nicht leiden sehen wollten. Eine Untersuchung im MRT (Magnetresonanztomographie) offenbarte dann die Wahrheit über Judes Schmerzen.
Nicht der Zeckenbiss, sondern ein Neuroblastom war der Grund für seine Probleme – laut der deutschen Krebsgesellschaft die zweithäufigste bösartige Krebserkrankung im Kindesalter. Etwa 150 Kinder erkranken hoerzulande jährlich neu an einem Neuroblastom. Die Tumore liegen dabei meist auf der Niere oder der Wirbelsäule – sie können sich aber auch auf weitere Organe ausbreiten. Die Ärzte gaben Jude zum Zeitpunkt der Diagnose eine Überlebenschance von 50%.
Die Angst bleibt
Jude hatte Glück, dass der Tumor in seinem Körper rechtzeitig entdeckt wurde. So konnte die Behandlung schnellstmöglich beginnen und sein Körper die Medizin bestmöglich annehmen. Trotzdem ist eine Chemotherapie eine Qual und folgenschwer – besonders für Kinder in so einem Alter. „Er hat einen Hörschaden und ist mit recht hoher Wahrscheinlichkeit unfruchtbar“, so seine Mutter.
Durch die schnelle Reaktion hat Jude die Behandlung gut angenommen und mehrere Runden Chemotherapie überstanden. Aktuell ist er zwar krebsfrei, allerdings gibt es bei Neuroblastomen ein hohes Risiko, erneut daran zu erkranken.
Große Chance in den USA
Um dieses Risiko zu minimieren, setzen seine verzweifelten Eltern alles auf eine experimentelle Behandlung in den USA, die in Großbritannien nicht zugelassen ist. So könnte ihr Kind zumindest im Ausland behandelt werden. Das Problem an dieser Methode sind jedoch die extrem hohen Kosten, die mit ihr verbunden sind. Für An- und Abreise, Unterkunft und Behandlung benötigt die Familie rund 415.000€ – eine zu große Summe, um sie alleine zu stemmen. Deshalb bittet die Familie per Spendenaufruf um Hilfe. Bisher sind rund 59.000€ zusammengekommen.
Zecke als Lebensretter
Wenn Jude die Behandlung in den USA wahrnehmen kann, erhöhen sich seine Überlebenschancen. Vielleicht hat er aber auch Glück und es bilden sich keine neuen Tumore in seinem jungen Körper. Fest steht nur, dass seine Eltern ohne den Zeckenbiss länger gewartet hätten, bis sie mit ihrem Sohn ins Krankenhaus gefahren wären. (mas)