Die Antwort auf Pfefferspray ist - Pfefferspray!
Wie du mir, so ich dir! Kiosk-Besitzer Sattar Mirza (64) schlägt gleich zwei Räuber in die Flucht

Sie kamen zu zweit – und schienen sich ihrer Sache ziemlich sicher zu sein. Zwei junge Männer haben sich den Kiosk „Presse Mirza“ als ihr Opfer für einen Raubzug ausgesucht – doch sie haben nicht mit dem Mut des 64-jährigen Besitzers gerechnet! Sattar Mirza reagiert beim Angriff der Täter geistesgegenwärtig und schlägt sie mit ihren eigenen Waffen – mit Pfefferspray!

Kioskbesitzer: So etwas habe ich noch nie erlebt!
Seit knapp elf Jahren führt der 64-jährige Sattar Mirza seinen Kiosk „Presse Mirza“. Von Zigaretten über Bahntickets bis zur Tageszeitung: Viele unterschiedliche Kunden besuchen den kleinen Lädchen täglich in Frankfurt-Fechenheim und lassen ihr Geld in der Kasse des Besitzers. Und genau darauf schienen es die beiden Männer am 11. November 2022 abgesehen zu haben: Mit Kapuze und OP-Maske vermummt betreten die jungen Männer den Verkaufsraum.
Während einer der Männer Zigaretten kauft, kommt der andere auf Sattar Mirza zu. Der versteht sofort, was los ist: „Ich habe sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Die Maskenpflicht war ja schon seit einiger Zeit vorüber“, so Mirza im RTL-Interview. Außerdem waren die beiden am Vortag schon einmal in seinem Laden und hatten „scherzhaft“ nach Geld gefragt.
VIDEO: Ist das die mutigste Kiosk-Verkäuferin Deutschlands?
Junge Männer fliehen vor Sattar Mirzas Mut
Und tatsächlich: Der junge Mann zieht ein plötzlich ein Reizstoffsprühgerät, im Volksmund Pfefferspray, und fordert Sattar Mirza auf, die Kasse zu öffnen. Der vierfache Vater reagiert sofort – nicht mit Angst, sondern sehr mutig: „Ich habe instinktiv versucht, das Pfefferspray des Jungen wegzuschlagen. Als er zurückwich, habe ich mein eigenes Spray gezückt und die Jungen haben den Laden eilig verlassen.“ Denn im Kassenbereich steht immer etwas, womit der 64-Jährige und seine Angestellten sich wehren können.
Kunde steht plötzlich nackt vor Angestellter - seitdem hat Mirza ein Pfefferspray im Laden
Dass Mirza Sattar das richtige Gegenmittel für die Täter zur Verfügung hatte, verdankt er seiner Angestellten Sabine Kimmel: „Ich habe mir das Spray nach einem Vorfall zwei Monate zuvor zugelegt“, erzählt die 45-Jährige im RTL-Interview. Im September habe sich plötzlich ein Kunde vor ihr entblößt, der Schock darüber sitzt noch tief. Als sie vom Vorfall ihres Chefs erfährt, ist sie froh, dass die Täter sich so leicht in die Flucht haben schlagen lassen.

Im Notfall wehren sie sich knüppelhart
Und wenn vermeintliche Kunden mal zu härteren Waffen greifen sollten, sind die Angestellte und ihr Chef auch vorbereitet: „Ein Stammkunde hat mir nach der Sache mit dem Entblößen einen Gummiknüppel zu meinem Schutz mitgebracht.“ Da Sabine Kimmel morgens im Laden oft alleine sei, habe der fürsorgliche Kunde vorsorgen wollen. Der Knüppel liegt wie das Pfefferspray an der Kasse – und muss hoffentlich nie zum Einsatz kommen. Laut Sattar Mirza diene er eigentlich nur als Abschreckung – und gibt den beiden ein sichereres Gefühl.
„Das war der erste Überfall in über 10 Jahren, daher denke ich nicht, dass es in naher Zukunft noch einmal passiert. Die Polizeistelle ist auch nur wenige Minuten vom Kiosk entfernt“, so Chef Mirza. Und es habe sich sicher herumgesprochen, dass der 64-Jährige mit allen Wassern gewaschen ist.
Wer kennt die flüchtigen Fast-Räuber?
Alle üblichen Ermittlungsmittel seien ausgeschöpft, sagt ein Sprecher der Polizei Frankfurt im RTL-Interview. Daher gehe man nun nach ein paar Monaten mit der Suche nach den beiden Männern an die Öffentlichkeit.
Personenbeschreibung Täter 1:
männlich
18 - 22 Jahre
ca. 170 cm
weiße Hautfarbe
schwarzer Kapuzenpullover
schwarze OP-Maske
schwarze Daunenjacke
schwarze Lacoste Umhängetasche
schwarze Cargo Hose
weiße Nike Turnschuhe
Personenbeschreibung Täter 2:
männlich
18 - 22 Jahre
ca. 165 cm
weiße Hautfarbe
dunkelblauer Kapuzenpullover
rotes Oberteil
schwarze Weste
dunkle Jeans
schwarze Turnschuhe
schwarz / rote Sporttasche mit weißen Applikationen
Hinweise bitte an das Polizeipräsidium Frankfurt: 069 / 755-51299