Wetter-Wahnsinn

Nach Dauer-Niedrigwasser plötzlich Hochwasser-Alarm in Bayern

Hochwasser, Bayern, Deutschland 19. August 2022: Hier ein Archivbild von der Ammer in der Gegend um Weilheim /Obb. aus dem Jahr 2019 als Symbolbild, Hochwasser, Starkregen, Wassermassen, Überflutung, Naturkatastrophe, Pegelstand, Überschwemmung, hier mit dem Schild Fahrbahn überflutet
Hier ein Archivbild von der Ammer in der Gegend um Weilheim.
Ulrich Wagner, picture alliance

Der Starkregen in Süddeutschland hat bislang zu keinen schlimmen Schäden geführt. Nach den niedrigen Pegeln der letzten Wochen führen viele Flüsse und Bäche ordentlich Wasser. Doch ganz ist die Gefahr noch nicht gebannt. In Österreich gab es dagegen Tote und schwere Überschwemmungen. Der Rhein nähert sich weiter einem historischen Tiefstand.

19.08.2022, Österreich, Weißkirchen: Blick auf einen Strommast, der während eines Unwetters umgeknickt ist. Foto: Expa/Dominik Angerer/APA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Strommast in Österreich, der während eines Unwetters umgeknickt ist.
hkt tsa nwi, dpa, Dominik Angerer

Starkregen führt bislang nur vereinzelt zu Ausuferungen

Erst zu wenig Regen, dann mancherorts sogar zu viel: Im Süden Bayerns hat starker Dauerregen in der Nacht zum Samstag die Flüsse ordentlich anschwellen lassen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte auch am Mittag vor starkem Regen im Südosten des Freistaats. Dort könnten noch bis zu 80 Liter pro Quadratmeter fallen.

Höhere Pegel waren am Samstag vor allem in den Gebieten der kleineren südlichen Zuflüsse zur oberen Donau, der Altmühl, am Oberlauf von Iller und Lech, der Bodensee-Zuflüsse sowie im Inn-Gebiet zu verzeichnen, wie der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete. „An mittleren und größeren Flüssen, die von den Pegelmessstellen mit Meldestufen-Einteilung beobachtet werden, haben die Regenmengen bisher nur vereinzelt zu Ausuferungen geführt.“ Wegen der dynamischen Wetterentwicklung seien Hochwasser allerdings schwer vorherzusagen.

100 Liter pro Quadratmeter Regen im Allgäu und Oberbayern

Bei den starken Regenfällen waren vor allem die Region von Schwaben bis zum Bodensee, das Allgäu und Teile Oberbayerns betroffen. Dabei seien teilweise mehr als 100 Liter pro Quadratmeter gefallen, mancherorts die übliche Monatssumme. Die Auswirkungen seien jedoch gering geblieben, da durch das Niederschlagsdefizit der vergangenen Monate Flüsse und Bäche größtenteils Niedrigwasser hatten.

Der Wasserstand am Rhein war am Samstag hingegen weiterhin niedrig. In Köln wurde der Pegel am Morgen mit 74 Zentimetern gemessen - einen Zentimeter weniger als am Vortag (5.00 Uhr). Der historische Tiefstand im Jahr 2018 hatte 69 Zentimeter betragen.

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Schwere Überschwemmungen in Österreich

Nach Angaben der Polizei vom Morgen gab es keine größeren Unwetter-Einsätze. In Niederbayern kam es auf einigen Bundesstraßen zu Aquaplaning. Ernsthaft verletzt wurde bei den Unfällen laut Polizei niemand.

In anderen europäischen Ländern war es bereits am Donnerstag und Freitag zu starken Unwettern gekommen - einige mit tödlichen Folgen. Fünf Menschen starben allein in Österreich in Folge umgestürzter Bäume, mindestens elf weitere wurden verletzt. In Vorarlberg kam es auch in der Nacht zum Samstag nochmal zu Überschwemmungen und erheblichen Verkehrsbehinderungen.

dpatopbilder - 20.08.2022, Österreich, Kennelbach: Männer stehen auf einer überfluteten Straße in Kennelbach in Vorarlberg nach anhaltenden, intensiven Niederschlägen. Foto: Maurice Shourot/APA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Überflutete Straße in Kennelbach in Vorarlberg/Österreich.
hkt bsc, dpa, Maurice Shourot

Ruhiger Wochenstart in Sicht

Für Deutschland gebe es am Sonntag im Südosten und Nordwesten noch einzelne Schauer, heißt es vom DWD. Im Nordwesten seien dabei am Nachmittag auch kurze Gewitter nicht ausgeschlossen. Ansonsten bleibe es aber meist trocken. Die Temperaturen steigen auf 23 bis 29 Grad.

Zum Wochenstart am Montag könne es in Niederbayern und der Oberlausitz dann noch vereinzelt regnen. Sonst bleibe es teils wechselnd bewölkt, teils auch länger freundlich. Im Südosten wird mit Werten um die 23 Grad gerechnet, ansonsten könnten die Temperaturen auf 26 bis 30 Grad klettern.

Am Dienstag greift den Meteorologen zufolge von Westen auf die Mitte wechselnde bis starke Bewölkung über. Vereinzelt fällt etwas Regen. Ansonsten bleibe es heiter bis wolkig und die Temperaturen steigen auf 26 bis 30 Grad. (dpa/aze)