Eine echte Überraschung aus Afrika
Wenn die DFB-Elf weiterkommt: Das ist der mögliche Gegner im Achtelfinale
Das könnte eine ganz große Rechnerei werden – oder auch ganz einfach sein! Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft trifft am Donnerstagabend ab 20 Uhr im Gruppen-„Endspiel“ auf Costa Rica und hofft noch auf den Einzug ins Achtelfinale. Dafür ist allerdings ein Sieg Pflicht. Nun ist auch klar, wer dort Gegner sein könnte: Marokko.
Wann kommt Deutschland weiter?
Bundestrainer Hansi Flick ist fest überzeugt, dass er und sein Team ein erneutes WM-Aus in der Vorrunde – wie schon 2018 in Russland – verhindern. „Wir sind froh, wenn wir gewinnen, das ist unser Ziel“, sagte er im Vorfeld. Doch die Ausgangslage ist alles andere als gut!
Lese-Tipp: Costa Rica - Deutschland: Das DFB-Endspiel in Gruppe E live im Free-TV und online im Stream
Lese-Tipp: Auf diese Elf muss Hansi Flick gegen Costa Rica setzen
Denn klar ist: Wenn Deutschland nicht mit acht Toren Unterschied gewinnt, ist man auf Schützenhilfe angewiesen. Zum Beispiel müsste Spanien im Parallelspiel Japan besiegen. Oder die DFB-Elf müsste mit zwei Toren Unterschied gewinnen, wenn sich Spanien und Japan unentschieden trennen. Ganz schön kompliziert! Doch während noch unklar ist, welche Rechenspiele nötig sind, ist schon entschieden, gegen wen die Nationalmannschaft in einem möglichen Achtelfinale antritt.
Wer ist möglicher Gegner im Achtelfinale?
Egal, was in den Spielen ab 20 Uhr passiert: Deutschland kann nur noch als Gruppenzweiter in die K.o.-Runde einziehen. Das bedeutet: Die DFB-Elf trifft bei einem Weiterkommen definitiv am 6. Dezember um 16 Uhr gegen den Sieger der Gruppe F mit Kroatien, Marokko, Belgien und Kanada. Und dort ist die Entscheidung bereits gefallen – kurz vor dem deutschem Spiel.
Lese-Tipp: WM 2022: Das wäre der Weg des DFB-Teams ins Finale
Lese-Tipp: DFB-Koch verrät vor Costa-Rica-Spiel – Für den Erfolg ändert er jetzt den Speiseplan
Ab 16 Uhr trafen Kanada auf Marokko und Kroatien auf Belgien. Vor dem Spieltag konnten noch drei Mannschaften weiterkommen, nur die Nordamerikaner waren bereits ausgeschieden. Und die Überraschung war groß: Marokko gewann mit 2:1 gegen Kanada und wurde Gruppenerster, da sich Kroatien und Belgien torlos trennten.
Der Gegner im Porträt

Marokko ist zum ersten Mal seit 36 Jahren wieder in der K.o.-Runde einer Fußball-WM. Die Nordafrikaner würden also mit breiter Brust in das Duell mit der DFB-Elf gehen. „Wir sind hier, um Geschichte zu schreiben. (...) Ich würde lügen, wenn ich etwas anderes erzählen würde“, sagte Trainer Walid Regragui am Mittwoch vor dem wegweisenden Spiel gegen Kanada. Beim Turnier machen die Marokkaner bislang eine gute Figur: Sie haben gegen den WM-Zweiten Kroatien (0:0) und beim Sieg gegen den WM-Dritten Belgien (2:0) noch kein Gegentor kassiert. Gegen Kanada folgte dann der nächste Sieg.
Witziges am Rande: Auch bei der letzten Achtelfinal-Teilnahme Marokkos bei der WM 1986 in Mexiko hieß der Gegner Deutschland. Lothar Matthäus traf damals kurz vor Schluss (87. Minute) und sicherte der deutschen Elf das Weiterkommen – und für große Trauer bei den Nordafrikanern. Die überrumpelten damals die schlagkräftigen Gruppengegner England, Portugal sowie Polen und zogen als erste afrikanische Mannschaft bei einer WM ins Achtelfinale ein.
Die Mannschaft hat neben vielen Unbekannten auch einige Stars in den eigenen Reihen: Achraf Hakimi (früher bei Borussia Dortmund, heute bei Paris Saint-Germain) und Hakim Ziyech (FC Chelsea) gehören ohne Zweifel dazu – sind die größten Stars des Landes. Zum WM-Kader gehört auch Außenverteidiger Noussair Mazraoui vom FC Bayern München. Er verletzte sich zwar im Auftaktspiel, konnte dann aber wieder mitwirken.
Vor dem Turnier gab es großen Wirbel um die marrokanische Nationalmannschaft: Große Vorfreude auf die sechste Endrundenteilnahme wollte trotz der souveränen Qualifikation wegen der Posse um den damaligen Trainer Vahid Halihodzic nicht aufkommen. Der Bosnier hatte unter anderem Ziyech und Mazraoui wegen Disziplinlosigkeiten aus dem Kader gestrichen. „Es ist eine abgeschlossene Geschichte“, sagte er. Diese Entscheidung fiel Halilhodzic auf die Füße. Er wurde zum dritten Mal in seiner Trainerlaufbahn kurz vor einer WM beurlaubt – offiziell wegen „Meinungsverschiedenheiten und unterschiedlichen Vorstellungen“, wie der marokkanische Fußballverband Anfang August mitteilte. (jlu/sid)