Erste verbale Spitzen zum Saison-Auftakt
Weltmeister Verstappen teilt gegen Hamilton aus

Das Adrenalin bei den Platzhirschen schießt schon wieder hoch zum Auftakt der neuen Formel-1-Saison. Als amtierender Weltmeister setzte Max Verstappen die erste verbale Spitze vor dem Kräftemessen mit Lewis Hamilton – mit beißender Ironie reagierte er auf die Aussagen seines Rivalen bezüglich der Konkurrenzfähigkeit von Mercedes.
Verstappen über Mercedes: "Sie werden ganz hinten sein"
„Sie werden ganz hinten sein. Ihren Kommentaren nach haben sie ein schreckliches Auto, denke ich. Und das schon seit 2017“, kommentierte der Red-Bull-Champion Einschätzungen von Hamilton. Seiner Meinung nach redet sich Mercedes absichtlich schwach.
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Möglichweise aber auch nicht: Am ersten Trainingstag des Auftakt-GP in Bahrain kämpfte Hamilton sichtlich mit Problemen, hatte am Ende 1,2 Sekunden Rückstand auf den Tagesschnellsten Verstappen. An dessen Zielstrebigkeit hat sich nach dem Gewinn des WM-Titels nichts geändert: „Die Motivation ist dieselbe und sogar noch höher, weil man weiter gewinnen will“, versicherte Verstappen.
Verstappen mit Startnummer 1: "Gut, um Fan-Artikel zu verkaufen."
Sein erster Titel habe Last von ihm genommen. „Dieser Druck, es zu wollen und zu brauchen, ist weg, aber wir wollen weiter Rennen gewinnen“, betonte er. Der Gewinn von Titel Nummer eins kann beflügelnd wirken. „Ich denke, dass es einen Schub gibt. Es nimmt einem in gewisser Weise eine Menge Gewicht von den Schultern“, erinnerte sich Aston-Martin-Pilot Sebastian Vettel, der nach einem positiven Corona-Test beim ersten Rennen des Jahres fehlt, an seinen ersten von vier WM-Titeln 2010.
Verstappen legte vorerst seine Startnummer 33 ab und wird diese Saison mit der Nummer 1 des Weltmeisters bestreiten. „Vielleicht ist das ja das einzige Mal in meinem Leben, dass ich es so machen kann“, meinte der Niederländer und ergänzte lachend: „Außerdem ist es gut, um Fan-Artikel zu verkaufen, also ist es auch clever.“
Keine Sorge vor Selbstzurfriedenheit
Verstappen sieht sich nach dem kontroversen WM-Finale 2021 nicht unter dem Druck, sich beweisen zu müssen. „Nein, ich habe es mit den meisten Siegen, den meisten Poles und den meisten Führungsrunden bewiesen. Die Leute vergessen das, weil sie nur auf Abu Dhabi schauen. Wir haben aber mehr Rennen als nur Abu Dhabi in dieser Saison“, erklärte Verstappen.
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Sorgen vor Selbstzufriedenheit hat er vor den anstehenden 22 Rennen ohnehin nicht. „Ich bin so aufgewachsen, dass das nicht passieren kann“, versicherte er und verwies auf die bekannte Strenge seines Vater Jos, des ehemaligen Teamkollegen von Michael Schumacher: „Mein Vater hat dafür gesorgt, dass sowas nicht passiert.“ (dpa/wwi)