Welcher Baum, welcher Preis und welche Pflege?
O Tannenbaum! Was Sie beim Weihnachtsbaum-Kauf beachten sollten
30 weitere Videos
Kaum ist die Adventszeit angebrochen, heißt es für viele: Ein Weihnachtsbaum muss her! Wer seinen Christbaum schon früh aufstellt, braucht allerdings einen, der auch lange hält. Auf was Sie bei der Wahl der richtigen Tanne (oder Fichte) achten sollten, wie die Preise in diesem Jahr aussehen und wie der Baum bis Weihnachten frisch bleibt, verraten wir hier.
Welcher Weihnachtsbaum ist der richtige?
Tanne, Fichte, Douglasie – die Möglichkeiten beim Weihnachtsbaumkauf sind vielfältig. Je nach Bedürfnissen passt aber nicht jeder Baum in Ihr Wohnzimmer. Sind Ihnen Farbe und Duft besonders wichtig? Soll der Baum möglichst lange halten? Wie schwer ist Ihr Christbaumschmuck? Und haben Sie Haustiere? Wir erklären, welcher Baum für wen der passende ist.
Nordmanntanne oder Kiefer für frühe Weihnachtsbaum-Fans
Wer seinen Baum schon Anfang Dezember aufstellten möchte, braucht einen, der lange hält. Besonders gut eignet sich hier die Nordmanntanne. Der absolute Weihnachtsbaum-Favorit der Deutschen wächst gleichmäßig, dicht und buschig. Dank ihrer weichen Nadeln ist die Nordmanntanne auch für mitschmückende Kinderhände wunderbar geeignet. Schwerer Schmuck ist für ihre starken Zweige der Tanne kein Problem und sie hält mehrere Wochen bei Zimmertemperatur, ohne Nadeln zu verlieren.
Zwei Minuspunkte hat der Klassiker aber: Da die Nordmanntanne relativ langsam wächst, kostet sie mehr als beispielsweise die Fichte. Und: Sie duftet nicht. Wer auf typisch weihnachtlichen Baumduft steht, greift darum besser zur anderen Bäumen.
Auch die Kiefer ist lange haltbar. Allerdings ist sie lange nicht so beliebt wie die Nordmanntanne, da sie wegen ihres ausgefallenen Wuchses schwieriger zu schmücken ist.
Empfehlungen unserer Partner
Blaufichte, Douglasie oder Edeltanne für Duft-Liebhaber
Wie der Name schon sagt, besticht die Blaufichte durch ihren charakteristisch blauen Schimmer. Der auch als Blautanne oder Stechfichte bekannte Baum hat im Gegensatz zur Nordmanntanne eher stechende Nadeln, duftet dafür aber wunderbar nach Wald.
Auch wer mit schweren Kugeln und echten Kerzen schmückt, kann getrost zur Blaufichte greifen, rät die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (DSW). Die Blaufichte ist wegen ihrer Nadeln übrigens auch ein Tipp für Katzenbesitzer: Die harten Nadeln verhindern, dass das Haustier den Weihnachtsbaum als Klettergerüst zweckentfremdet, so der Verband natürlicher Weihnachtsbaum.
Manko: Allerdings hält sich die Blaufichte nur etwa zwei bis drei Wochen. Preislich liegt sie etwas unter der Nordmanntanne.
Die nach Zitrus duftende Douglasie ist ebenfalls etwas für jeden, dem ein weihnachtlicher Baumduft wichtig ist. Allerdings sollten Sie hier lieber nur leichten Schmuck dranhängen, da die Zweige der Douglasie eher dünn und biegsam sind. Ähnlich wie die Blaufichte ist die Douglasie nur zwei bis drei Wochen haltbar.
Auch die Edeltanne, auch als Nobilistanne bekannt, duftet weihnachtlich nach Orangen. Ihren Geruch können Sie noch verstärken, indem Sie die beulenförmigen Harztaschen am Stamm mit einer Nadel aufstechen. Übrigens: Die Edeltanne ist laut der DSW Sieger beim Preis-Haltbarkeits-Verhältnis. Sie liegt auf dem gleichen Preisniveau wie die beliebte Nordmanntanne, ist aber haltbarer. Allerdings ist die Edeltanne seltener im Handel zu finden.
Lese-Tipp: Warum Sie Ihren Weihnachtsbaum nie im Netz kaufen sollten
Fichte für Sparfüchse
Der günstigste Weihnachtsbaum ist die Fichte. Allerdings ist die Fichte als Weihnachtsbaum für Wohnräume nur ein Tipp für Haushalte, die den Baum lediglich für die Festtage aufstellen wollen. Der Grund: Fichten fangen bei Wärme schnell an zu nadeln. Wer seinen Christbaum ohnehin draußen aufstellt, kann aber getrost zur Fichte greifen: Sie ist ein super Christbaum-Tipp für Garten, Balkon oder Terrasse.
Weihnachtsbaumpreise bleiben stabil
Wer aus Sorge vor gestiegenen Preisen lieber zu einem günstigen Baum greifen wollte, darf beruhigt sein. Mit einer Preisspanne zwischen 21 und 27 Euro für den laufenden Meter Nordmanntanne bleiben die Baumpreise zumindest im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen stabil im Vergleich zu letztem Jahr, bestätigt der Landesverband Gartenbau NRW. Rund sieben Millionen Weihnachtsbäume werden nach Verbandsangaben jährlich in NRW verkauft. Das Bundesland zählt damit zu den großen Anbaugebieten Europas.
Wie der Weihnachtsbaum lange hält
Trockenheit und zu viel Wärme lassen Weihnachtsbäume schneller nadeln, als uns lieb ist. Länger haltbar bleibt der Baum durch folgende Tipps der Verbände der Weihnachtsbaum-Produzenten:
Tipp 1: Viel Gießen
Das Gießen ist je nach Witterung schon vor dem Aufstellen des Baums im Haus wichtig. Damit der Baum nicht austrocknet, sollte man ihn nach dem Kauf in einen Eimer mit Wasser stellen und davor die Schnittkante unten am Stamm um etwa zwei Zentimeter anschneiden. Lagert der Baum bei frostigen Temperaturen, sollte man ihn aber nicht in einen gefüllten Eimer stellen, denn das Wasser würde gefrieren.
Im Haus braucht der Baum dann kühles Leitungs- oder Regenwasser - und zwar regelmäßig viel davon. Rund ein bis zwei Liter pro Tag verbraucht selbst ein kleineres Exemplar bei warmer Raumtemperatur. Von Zusätzen im Wasser wie Blumenfrisch, Zucker, destilliertem Wasser oder gar Frostschutzmittel halten die Experten wenig: Sie haben entweder keinen nennenswerten Effekt oder sind sogar schädlich.
Tipp 2: Vor Weihnachten lange kühl halten
In der Wärme des Hauses verliert der Baum schnell seine Nadeln. Daher sollte er nach dem Kauf zunächst an einem möglichst sonnen- und windgeschützten Standort im Freien auf seinen Einsatz warten und bestenfalls erst kurz vor dem Fest ins Haus kommen. Die Ansichten dazu, ob auch eine kühle Garage ein guter Lagerort ist, gehen auseinander. Auf jeden Fall sollte der Baum dort nicht mit dem Streusalz von Autoreifen in Kontakt kommen können.
Dann sollte der Baum allerdings nicht direkt aus dem Frost ins warme Wohnzimmer kommen, denn dieser Temperaturschock könnten die Nadeln ebenfalls früher abfallen lassen. Besser sollte der Baum für ein bis zwei Tage bei 10 bis 15 Grad akklimatisiert werden, etwa im dunklen Keller.
Tipp 3: Den Raum nicht überhitzen
Auch im Haus geht es dem Baum besser, wenn er es nicht zu warm hat. Daher sollte er hier nicht an einer Heizung oder einem Ofen stehen. (akr/mge mit dpa)