In den Berchtesgadener Alpen

Wegen Handy-App? Wanderer aus NRW (34) stürzt in den Tod

PRODUKTION - 16.06.2023, Bayern, Berchtesgaden: Rechts oben ist das Kehlsteinhaus zu sehen. Die Fahrtstrecke für den Bus verläuft am steilen Berg entlang. Die letzten Meter zum Haus absolvieren Besucher zu Fuß oder mit dem Aufzug.  Die höchstgelegene Busstrecke Deutschlands soll elektrifiziert werden - eine Bewährungsprobe der besonderen Art für die Bustechnik. Über enge Kurven sind am Kehlstein mehr als 700 Höhenmeter zu bewältigen. (Zu dpa «Kehlstein setzt auf Elektrobusse - höchstgelegene Buslinie») Foto: Kilian Pfeiffer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Der Wanderer soll 150 Meter in die Tiefe gestürzt sein. (Symbolbild)
sd, dpa, Kilian Pfeiffer

Hat ihn eine Handy-App in den Tod geleitet?
Ein Urlauber (34) aus Siegen (Nordrhein-Westfalen) ist am Gifpel des Hohen Laafeld beim Abstieg auf unwegsamen Gelände tödlich verunglückt. Vermutet wird, er könnte einer Wander-App gefolgt sein, die ihn auf Abwege führte.

Berchtesgaden: 150 Meter in die Tiefe gestürzt

Das Unglück geschieht bereits am Samstagabend: Der Mann ist alleine unterwegs und bricht von der Gotzenalm auf zu einer Wanderung in Richtung des Hohen Laafelds (2074 Meter). Am Sonntag fällt in der Alm das ungenutzte Bett des Mannes auf. Der Wirt verständigt daraufhin die Bergwacht. Ein Großaufgebot beginnt mit der Suche.

Neben der Alpinen Einsatzgruppe von Polizei und Bergwacht, kommt sogar ein Hubschrauber zum Einsatz. Auch Einsatzkräfte der Bergwacht Anger, die in dem Gebiet gerade eine Übung abhalten, beteiligen sich an der Suchaktion.

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Im Video: Wanderer in Höhle eingesperrt

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Hubschrauberbesatzung findet leblosen Körper

Es ist gegen 12.30 Uhr am Sonntag, als Rettungskräfte unterhalb des Gipfels Gegenstände ausfindig machen. Der Polizeihubschrauber fliegt das Gebiet ab und findet dort die Leiche des 34-jährigen in einer Höhe von 1880 Metern.

Bergretter werden per Hubschrauber an der Unglücksstelle abgesetzt. Sie bergen den Leichnam. Auch die an der Unglücksstelle liegenden Gegenstände werde eingesammelt. Doch wie konnte es zu diesem Unglück kommen?

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Da der 34-jährige keine Karten oder ähnliches bei sich hatte, vermutet die Polizei, dass er sich von einer Smartphone-App hat leiten lassen. Die App könne ihn über einen Bergsteig geführt haben, der so schon lange nicht mehr existiert und unbegehbar ist. In Online-Wanderrouten taucht der Steig aber immer noch auf. Beim Abstieg muss es dann passiert sein: Der Mann rutscht aus und stürzt mindestens 150 Meter über felsigem Gelände in die Tiefe. Hierbei erleidet er tödliche Kopfverletzungen. Ein Fremdverschulden schließt die Polizei aus. (xes)