Zahlreiche Kinder verletztMindestens fünf Tote: SUV rast in US-Weihnachtsparade
Es sollte ein schöner Sonntagnachmittag in der Stadt Waukesha bei Milwaukee in den USA werden. Familien standen an der Straße, um die Weihnachtsparade anzusehen, als plötzlich ein roter Geländewagen in die Menge raste. Mindestens fünf Menschen starben, 40 Menschen seien verletzt worden, darunter auch Kinder, wie die Behörden mitteilten.
Verdächtige Person in Gewahrsam, Hintergründe noch unklar
Im US-Bundesstaat Wisconsin ist am frühen Sonntagabend bei einem vorweihnachtlichen Umzug ein Wagen in eine Menschenmenge gefahren. Elf Erwachsene und zwölf Kinder seien in umliegende Krankenhäuser gebracht worden, weitere Verletzte seien von Familienangehörigen und Freunden eingeliefert worden. Mindestens fünf Menschen starben, teilten die Behörden der Stadt Waukesha in der Nacht zum Montag (Ortszeit) mit. Mehr als 40 Menschen seien verletzt worden. Die Zahlen könnten sich aber noch ändern, da weiter Informationen gesammelt würden. Der örtliche Polizeichef Dan Thompson sprach von einem „tragischen Vorfall“ und betonte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters zugleich, es bestehe keine weitere Bedrohung. Ein verdächtiges Fahrzeug sei gefunden worden, ein Mensch in Gewahrsam.
Ein Beamter habe auf das Auto geschossen, um es zu stoppen, so der Polizeichef weiter. Dabei seien keine Passanten verletzt worden. Nach bisherigen Erkenntnissen seien aus dem Fahrzeug keine Schüsse abgefeuert worden. Die Hintergründe waren zunächst unklar. Offen war unter anderem, ob der rote Geländewagen vorsätzlich in die Menge gesteuert wurde. Die Polizei ließ bei einer Pressekonferenz ausdrücklich offen, ob es einen terroristischen Hintergrund geben könnte.

Polizisten schossen auf den SUV
In einem Video in den sozialen Medien ist zu sehen, wie ein roter Geländewagen von hinten auf einen Festzug zurast. Eine Frau sagte dem US-Fernsehsender „Fox6“, dass der Geländewagen eine Tanzgruppe von Mädchen im Alter zwischen neun und 15 Jahren angefahren habe. Ein Mann berichtete, der Fahrer habe die "Dancing Grannies" angefahren und mindestens eine Person sei über die Motorhaube des Geländewagens geschleudert worden. "Ich habe nur Schreie gehört, und dann, wie Menschen die Namen ihrer Kinder geschrien haben", sagte eine Augenzeugin „CNN“.
Augenzeuge Angelito Tenorio, berichtete der Zeitung „Milwaukee Journal Sentinel“ von einem Auto, das „mit voller Geschwindigkeit über die Paradenstrecke raste“. „Und dann hörten wir einen lauten Knall und ohrenbetäubende Schreie von Menschen, die von dem Fahrzeug getroffen wurden“, sagte Tenorio. „Und dann sahen wir, wie die Leute wegliefen oder weinend stehen blieben, und da waren Leute auf dem Boden, die aussahen, als wären sie von dem Fahrzeug getroffen worden.“ Unter den Verletzten seien Schüler der katholischen Schule in Waukesha und ein Priester, berichtete CNN unter Berufung auf die Erzdiözese Milwaukee.
Der Gouverneur von Wisconsin, Tony Evers, sagte, er und seine Frau würden „heute für Waukesha und alle Kinder, Familien und Gemeindemitglieder beten, die von dieser sinnlosen Tat betroffen sind“. Die Schulen in Waukesha bleiben am Montag geschlossen. Das Weiße Haus beobachte die Situation in Waukesha und spreche den Betroffenen Mitgefühl aus, berichtete der Sender ABC. (dpa/jar)