Wetter-Phänomen
Warum ist Schnee eigentlich nicht durchsichtig, sondern weiß?

Schnee besteht aus gefrorenem Wasser – das weiß jeder. Doch müsste Schnee dann nicht, genau wie Wasser, durchsichtig sein? Wir erklären, wieso das winterliche Wetterphänomen für unsere Augen weiß erscheint.
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Schnee spiegelt die Farbe des Lichts wider
Schnee besteht aus unzähligen winzigen Eiskristallen. Die sechseckigen Kristalle bestehen aus gefrorenem Wasser und sind, einzeln gesehen, durchsichtig – oder zumindest fast. Denn: Ein Großteil des Lichts kann zwar durch sie hindurch scheinen, ein kleiner Teil der Strahlen wird jedoch wie bei einem Spiegel von der glatten Eiskristalloberfläche zurückgeworfen. Diese Eigenschaft des Schnees als Licht-Spiegel ist übrigens auch dafür verantwortlich, warum im Skiurlaub die Sonnenbrand-Gefahr so hoch ist.
Schichten sich nach dem Herabrieseln viele Eiskristalle übereinander, verstärkt sich der Spiegeleffekt immer mehr. "Das Licht bricht sich an dieser Vielzahl an Kristallen“, erklärt RTL-Wetterexperte Oliver Hantke. "Das allermeiste vom Lichtstrahl wird reflektiert beziehungsweise zurückgeworfen. Und diese 'diffuse Reflexion' ändert an der Farbe des Lichts nichts. Das Licht der Sonne enthält alle Wellenlängen und bleibt somit weiß, und auch der Schnee erscheint weiß.“ Dieses Prinzip sorge auch bei Wolken oder Nebel für die charakteristisch weißliche Farbe.
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Schnee ist nicht immer weiß!
Es gibt jedoch auch Situationen, in denen Schnee nicht weiß erscheint. Das ist zum Beispiel so, wenn er im Schatten liegt. Dann nämlich wird er nicht direkt von der Sonne und ihren weißen Lichtstrahlen erhellt, sondern reflektiert die Farbe des Himmels. Ist dieser grau, erscheint auch der Schnee gräulich. Ist der Himmel blau, bekommt er einen dunkelblauen Schimmer. (dhe)