Warnstreik ab Freitag in Frankfurt

Flughafen rät Passagieren von Erscheinen ab - Flugzeuge werden nicht erreichbar sein

ARCHIV - Vor der Anzeigentafel warten Reisende am 28.07.2008 in der Abflughalle auf dem Flughafen von Frankfurt am Main während einem unbefristeten Streik der Gewerkschaft ver.di bei der Deutschen Lufthansa. Fluggäste können bei Verspätungen auf langen Reisen mit mehreren Teilstrecken mit höheren Entschädigungen rechnen. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe entschied am Donnerstag (14.10.2010), dass bei Verspätungen, durch die ein Reisender seinen Anschlussflug verpasst, Anspruch auf Entschädigung für die gesamte Strecke besteht und nicht nur für einen Teil. Foto: Boris Roessler dpa/lhe  +++(c) dpa - Bildfunk+++
Urlauber könnten am Freitag lange Gesichter machen. Die Gewerkschaft hat Warnstreiks u.a. am Frankfurter Flughafen angekündigt.

Nach der Warnstreikankündigung für Freitag rät der Frankfurter Flughafen den Passagieren dringend davon ab, am Airport zu erscheinen. Es werde nicht möglich sein, in Frankfurt ein Flugzeug zu erreichen, teilt die Betreibergesellschaft Fraport am Mittwoch mit. Auch Umsteigeverkehre seien voraussichtlich von den Auswirkungen betroffen und würden nicht abgewickelt.

1.000 Starts waren geplant

Lufthansa hat sich bislang noch nicht zum Flugangebot am Freitag geäußert. Für Freitag sind am größten deutschen Flughafen bislang gut 1.000 Starts und Landungen mit rund 137.000 Passagieren geplant. Es könne im Rahmen von Notdienstvereinbarungen nur notwendige Tätigkeiten, beispielsweise zur Abwehr von Gefahren oder zur Sicherung technischer Anlagen, sichergestellt werden, so Fraport.

Fraport: Ausstand ist völlig überzogen

Fraport-Arbeitsdirektorin Julia Kranenberg kritisierte den Warnstreik: „Ein Ausstand in solch einem Ausmaß ist zu diesem Zeitpunkt völlig überzogen. Die Auswirkungen für unbeteiligte Dritte sind unverhältnismäßig. Wir appellieren an die Tarifpartner, eine gemeinsame Lösung zu finden - und zwar am Verhandlungstisch.“

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Hilfslieferungen in die Türkei sind nicht betroffen

Die Gewerkschaft Verdi hat in der Nacht zu Mittwoch angekündigt, die Airports in München, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Hannover und Bremen am Freitag ganztägig lahmzulegen - und weitet damit den Tarifstreit im Öffentlichen Dienst auf Flughäfen aus. Es laufen auch bundesweite Tarifverhandlungen für die Luftsicherheit sowie an einigen Flughäfen eine Tarifrunde für die Bodenverkehrsdienste.

Der Warnstreik soll am frühen Freitagmorgen beginnen und in der Nacht auf Samstag enden. Hilfslieferungen zu den Erdbebenopfern in die Türkei und nach Syrien sollen vom Streik ausgenommen sein. (dpa)