Virologe betont Dringlichkeit eines "ernsthaften Lockdowns"Christian Drosten: "Wir können diese Welle noch brechen"

 Christian Drosten, Direktor am Institut fuer Virologie der Charite Berlin, aufgenommen im Rahmen einer Presseunterrichtung des Bundesgesundheitsministeriums zur Ausbreitung des Coronavirus. In der Bundespressekonferenz in Berlin, 09.03.2020. Berlin Deutschland *** Christian Drosten, Director at the Institute of Virology of the Charite Berlin, recorded during a press briefing of the Federal Ministry of Health on the spread of the coronavirus At the Federal Press Conference in Berlin, 09 03 2020 Berlin Germany Copyright: xJaninexSchmitz/photothek.netx
Christian Drosten, Direktor am Institut für Virologie der Charité Berlin, plädiert für einen schärferen Lockdown
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Der Lockdown ist zu lasch, da sind sich Ärzte und Forscher seit Wochen einig. Das weiß auch der Chef-Virologe der Berliner Charité. Christian Drosten sagt mit Blick auf die rollende dritte Welle: „Wir können diese Welle noch brechen.“ So zitiert die „Bild am Sonntag“ den Virologen. Wie schon in den vergangenen Tagen betont der Virologe auch hier: „Dazu werden wir aber leider um einen ernsthaften Lockdown nicht herumkommen. Wir müssen die Kontakte deutlich reduzieren und Infektionsketten dadurch unterbrechen. Es fehlt aktuell schlicht an gezielteren Werkzeugen.“
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Teil-Lockdown stoppt die britische Corona-Mutation nicht

Bereits zum Start ins Oster-Wochenende hatte der „Spiegel“ den führenden Forscher zum Coronavirus in Deutschland so zitiert: „Dass gegen diese aggressivere Variante ein Teillockdown mit abgestuftem Maßnahmenkatalog nicht durchgreift, haben wir in Paris und London gesehen: Die Inzidenz ist dort immer weiter gestiegen wie auch die Zahl der schweren und oft auch tödlichen Krankheitsverläufe.“ Vor wenigen Tagen berichtete das Robert-Koch-Institut, der Anteil der britischen Mutation B.1.1.7 sei bei den überprüften Neuinfektionen auf 88 Prozent gestiegen.

Noch bestehe die Chance, eine solche Entwicklung in deutschen Großstädten abzuwenden, so Drosten im „Spiegel“: „Dazu ist jetzt aber politisches Handeln und auch die Unterstützung möglichst vieler Menschen notwendig“. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder spricht sich für einen kurzen, harten Lockdown aus. "Wir sollten überlegen, ob ein erneuter kurzer, aber dafür konsequenter Lockdown nicht der bessere Weg wäre als ein halbherziges und dafür endloses Corona-Konzept, das die Zahlen der Neuinfektionen auch nicht wirklich reduziert hat", sagt er der "Bild am Sonntag". "Lieber kurz und konsequent als lange hin und her."

Im Video: Kommt der Lockdown nach Ostern?

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