Vom PS-Junkie zum Umwelt-Aktivisten
Vettel wirbt für Klimaschutz: "Rennen auf dem Mond wären nicht aufregend"

Vom PS-Junkie zum engagierten Klimaschützer – die Wandlung von Formel-1-Star Sebastian Vettel vollzog ist in den vergangenen zwei Jahren in rasender Geschwindigkeit. Bei der Einführung der Hybrid-Technologie in die Königsklasse empfahl er noch die Batterien da hin zu packen, wo sie seiner Meinung nach hingehörten: in eine Fernbedienung. Stattdessen wollte er die Zahl der Zylinder in den Aggregaten verdoppeln.
"Wie kann man das nur ignorieren?"
Inzwischen hadert der viermalige Champion mit seinem Sport, in dem die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit weiter nicht besonders wichtig sind – wie auch sonst in weiten Teilen der Gesellschaft. "Ich verstehe schon, dass einige Menschen das weniger beschäftigt. Aber wir können uns den Luxus, uns darum nicht zu kümmern, nicht länger erlauben", mahnte Vettel in einer Talkrunde des britischen Fernsehsenders BBC - einmal mehr. "Ich verstehe nicht, wie einem das nicht wichtig sein kann. Wie kann man das nur ignorieren?"
"Es gab eine Zeit, da war mir das alles auch nicht so klar wie heute“, gab er zu und deutete an, was ihn mit zum Umdenken gebracht hat: die Geburt seiner Kinder. Als Vater denke man mehr über die Zukunft nach, so Vettel: „Die Jungen von heute und deren Kinder, die einmal nachkommen, die werden den Luxus nicht mehr haben, sich damit nicht auseinanderzusetzen. Auf deren Leben wird sich das Thema auswirken, ob sie wollen oder nicht."
"Wir können davor nicht weglaufen"
Deshalb müsse jetzt gehandelt werden. „Jeder von uns steht in der Verantwortung, darüber nachzudenken, was er beitragen kann“, forderte Vettel. „Wir können davor nicht weglaufen, es sei denn, wir wollen eines Tages ein Rennen auf dem Mond fahren. Das wäre aber, glaube ich, nicht so aufregend, weil es auf dem Mond nicht viel Anpressdruck gibt!".
Auch beim vergangenen Grand Prix, der Formel-1-Premiere in der US-Metropole Miami, hatte Vettel für Klimaschutz geworben. Das Aston-Martin-Pilot trat mit einem T-Shirt mit der Aufschrift "Miami 2060 - Erster Grand Prix unter Wasser" auf. Zudem traf er sich am Rande des Grand Prix mit Wissenschaftlern und Ingenieuren, die sich mit dem Thema beschäftigen. Miami gilt laut Studien als eine Stadt, die sehr stark vom Klimawandel betroffen sein wird. (wwi)