Putins Soldaten sollen Fedorow entführt haben

Nach fünf Tagen - verschwundener Bürgermeister von Melitopol wieder aufgetaucht

Iwan Fedorow wurde gestern laut Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj von russischen Truppen entführt.
Iwan Fedorow wurde laut Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj von russischen Truppen entführt.
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Der verschwundene Bürgermeister der südukrainischen Stadt Melitopol, Iwan Fedorow, ist wieder aufgetaucht. Das gab der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, am Mittwoch in einer Videobotschaft beim Nachrichtenkanal Telegram, bekannt. Fedorow war fünf Tage lang verschwunden. Er soll am Freitag von russischen Soldaten entführt worden sein.
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Melitopols Bürgermeister Fedorow in Saporischschja

„Soeben wurde die Spezialoperation zur Befreiung des Bürgermeisters von Melitopol, Iwan Fedorow, aus der Gefangenschaft abgeschlossen“, so Tymoschenko. Fedorow befinde sich nun in der zentralukrainischen Stadt Saporischschja. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe bereits mit ihm gesprochen, heißt es. Weitere Details wurden nicht genannt.

Fedorow von zehn Soldaten entführt

Eine Gruppe von zehn russischen Soldaten soll Fedorow am vergangenen Freitag im Krisenzentrum von Melitopol verschleppt haben. Laut Mitteilung des ukrainischen Parlaments sei dem Bürgermeister der Stadt eine Plastiktüte übergestülpt worden, als die Besatzungstruppen ihn weg brachten. Melitopol in der Region Saporischschja befindet sich im von Russland kontrollierten Gebiet der Ukraine.

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Selenskyj verurteilt die Tat

Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte die Gefangennahme Fedorows in einer Videobotschaft. Sie sei ein Versuch Putins, die öffentliche Ordnung auszuschalten. Die Tat wertete Selenskjy außerdem als Schwäche der russischen Besatzer.

„Sie haben keine Kollaborateure gefunden, die den Besatzern die Städte und die Macht überlassen. Deshalb sind sie in eine neue Phase des Terrors eingetreten, in der sie versuchen, Vertreter lokaler ukrainischer Behörden zu beseitigen“. Selenskyj forderte außerdem, die sofortige Freilassung von Fedorow. Was mit Fedorow geschah, ist unklar. (jek/jaw/dpa)