Ergibt sich so endlich eine heiße Spur?

Vermisste 15-Jährige in Berlin: Ermittler werten Überwachungskameras auf Rebeccas Schulweg aus

Rebecca aus Berlin vermisst
Die 15-jährige Rebecca aus Berlin wird seit zwei Wochen vermisst.
christoph soeder lof, dpa, Christoph Soeder

Wann hat Rebecca am 18. Februar das Haus verlassen?

Was ist mit Rebecca Reusch aus Berlin passiert? Vor zwei Wochen verschwand die 15-jährige Schülerin aus Berlin spurlos. Bisher sind 180 Hinweise bei den Ermittlern eingegangen, sagte eine Polizeisprecherin. Eine heiße Spur gibt es aber noch nicht. Die entscheidende Frage: Hat Rebecca am Morgen des 18. Februar das Haus ihrer Schwester verlassen und wenn ja, wann genau? War Rebecca alleine unterwegs oder mit jemandem zusammen?

Polizei sichtet Aufnahmen von Bäckerei neben Rebeccas Bushaltestelle

Genau das versuchen die Ermittler gerade mit Hochdruck zu klären. Dafür werden jetzt auch die Aufnahmen einer Überwachungskamera einer Bäckerei in der Nachbarschaft ausgewertet. Die Bäckerei liegt direkt an der Bushaltestelle, wo Rebecca normalerweise in den Bus zur Schule gestiegen wäre. Eine Mitarbeiterin bestätigte RTL-Reporter Heinz Kegl, dass die Ermittler bei ihnen gewesen seien, um die Aufnahmen zu sichten. Ob die Polizei dabei brauchbare Spuren gefunden hat, ist aber nicht klar.

Rebeccas Eltern hoffen, heute endlich mehr Informationen von der Polizei zu bekommen, sagten Brigitte und Bernd Reusch der „Bild“-Zeitung. Schon im RTL-Interview hatte der Vater der vermissten 15-Jährigen beklagt, dass die Polizei die Familie nur häppchenweise über die laufenden Ermittlungen informieren würde. Nicht nur sie warten gespannt auf neue Erkenntnisse der Ermittler. Auch in Berlin und im Rest der Republik nehmen viele Menschen Anteil am Schicksal der Schülerin.

Polizei hatte zwischenzeitlich Rebeccas Schwager im Verdacht

Rebecca übernachtete vom 17. auf den 18. Februar im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers. Der 27-Jährige kam frühmorgens nach einer Betriebsfeier angetrunken nach Hause. Die Schwester verließ das Haus gegen 7:00 Uhr, brachte ihr Kind in die Kita und fuhr zur Arbeit. Als der Schwager gegen 8:30 Uhr nachsehen wollte, ob Rebecca schon aufgestanden war und sich für die Schule fertig machte, war die 15-Jährige bereits verschwunden.

Eigentlich hätte sie an dem Morgen um 9:50 Uhr in der Schule sein müssen, doch da kam Rebecca nie an. Ihr Handy verband sich zwischen 7:00 und 8:00 Uhr noch einmal mit dem Router im Haus ihrer Schwester. Ein Spürhund verfolgte die Spur des Mädchens noch bis Alt-Buckow, wo der Bus der 15-Jährigen abfuhr. Die Polizei geht inzwischen davon aus, dass Rebecca Opfer eines Tötungsdeliktes wurde.

Die Polizei hatte erst Rebeccas Schwager im Verdacht. Der 27-Jährige wurde verhaftet und die Spurensicherung stellte sein Haus auf den Kopf. Doch offenbar fanden die Ermittler nicht genug Beweise gegen den Mann. Er kam nach einer Nacht in Polizeigewahrsam wieder auf freien Fuß. Die Staatsanwaltschaft bestätigte auf RTL-Anfrage, dass es keine Auflagen gegen den Mann gibt und er sich ganz normal bewegen kann. Damit ist er offenbar nicht mehr im Visier der Ermittler. Auch Rebeccas Familie ist überzeugt davon, dass der Schwager der 15-Jährigen nichts angetan hat.