Vier Tipps
So helfen Sie kleinen Heulern in Not
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Mehr einsame Seehundbabys als im Vorjahr
Die Seehundstation in Friedrichskoog an der Nordsee meldet aktuell mehr Heuler als zu dieser Zeit im letzten Jahr. Das liegt vor allem an dem stürmischen Wetter der letzten Tage. Die Jungtiere können bei starker Strömung nicht mit ihren Müttern mithalten und werden dann von ihrer Familie getrennt. Mit ihren Rufen wollen die Kleinen Kontakt zu ihrer Mutter aufnehmen, deswegen nennt man sie "Heuler".
Claus ist in diesem Jahr das erste Findelkind in Friedrichskoog. Warum sein Start ins Leben besonders schwer war, zeigen wir im Video.
Was tun, wenn man einen Heuler findet?
Beim Fund eines allein liegenden Seehundbabys sollten Sie unbedingt folgendes beachten:
1. Nicht anfassen!
2. Hunde fernhalten (Die Tiere könnten sich gegenseitig mit Krankheiten anstecken)
3. Großen Abstand einhalten (Mindestens 300 Meter)
4. Seehundjäger, Seehundstation oder Polizei benachrichtigen
Das passiert in der Seehundstation
Wenn Heuler in einer Aufzuchtstation ankommen, werden sie zuerst untersucht und müssen dann für ein paar Tage in Quarantäne. So können die Tierärzte und Pfleger ausschließen, dass sie gefährliche Krankheiten mitbringen. In kleinen Gruppen und mit möglichst wenig Kontakt zum Menschen bekommen die kleinen Seehunde dann zuerst Fischbrei als Nahrung. Wenn die Tiere älter sind, fressen sie ganze Fische.
Haben die Tiere ein Gewicht von 25 Kilogramm erreicht und im Auswilderungsbecken den Fischfang geübt, werden sie wieder in die Freiheit entlassen. Das dauert meistens zwei bis drei Monate.
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„Jedes Tier, das unsere Hilfe braucht, wird auch aufgenommen"
Im Schnitt nimmt die Seehundstation in Friedrichskoog 200 bis 300 Heuler im Jahr auf. Denn es gibt Faktoren wie momentan das stürmische Wetter, die dazu führen, dass mehr Jungtiere ihre Mütter verlieren. Ulrike Meinfelder ist Tierärztin in der Station in Friedrichskoog und erinnert sich: „Wir hatten schon Jahre, wo hier über 240 Tiere gleichzeitig bei uns in der Seehundstation waren, und darauf stellen wir uns im Zweifelsfall immer ein, dass es auch mehr werden. Also jedes Tier, das unsere Hilfe braucht, wird auch aufgenommen.“