Er dachte, er sei gesund und bräuchte keine Impfung
Student (20) lehnt Corona-Impfung ab und stirbt an Covid-19-Folgen

Tyler Gilreath hatte gerade sein zweites Studienjahr an der University of North Carolina in Wilmington begonnen, als er sich mit dem Coronavirus infizierte. Der 20-Jährige hatte sich nicht impfen lassen. Er dachte, er sei jung und zu gesund, um durch das Virus Probleme zu bekommen – ein fataler Fehler.
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Tamra Demellos Sohn wollte sich in Wilmington impfen lassen
Tamra Demello ist untröstlich. Ihr Sohn war 20 Jahre alt, hatte das ganze Leben noch vor sich. Jetzt ist er tot. Tyler Gilreath starb an Corona. Demello möchte, dass anderen dieses Schicksal erspart bleibt und spricht öffentlich über den tragischen Verlust. Sie habe ihren Sohn seit Monaten bekniet, sich impfen zu lassen – ohne Erfolg. Tyler sei der Meinung gewesen, er sei jung, gesund und hätte keine Vorerkrankung und deshalb bräuchte er den Impfschutz auch nicht. „Wenn sie 20 sind, kann man sie nicht dazu zwingen, etwas zu tun, das sie nicht möchten“, erzählt Demello im Interview mit „The News & Observer“. „Ich kann ihn nicht ins Auto schleifen.“
Schließlich habe er eingewilligt sich impfen zu lassen, sobald er im zweiten Jahr an der Universität sei. Doch dazu kam es nicht mehr. Demello zufolge infizierte sich ihr Sohn wenige Tage, nachdem sie ihn von ihrem Zuhause in Cary an die Universität nach Wilmington gebracht hatte. Nach dem positiven Test am 20. August bekam Tyler Fieber und litt unter Übelkeit und anderen Symptomen. Am 7. September schien er das Gröbste überstanden zu haben, die Krankheitszeichen gingen zurück und Tylers Corona-Test war negativ. "Wir dachten, er wäre darüber hinweg, so ziemlich", sagt Demello – doch es sollte anders kommen.
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Staphylokokken-Infektion wanderte zum Gehirn

Tyler hatte jedoch weiterhin Kopfschmerzen und war lethargisch. Beim Arzt wurde eine Nebenhöhlenentzündung diagnostiziert. Nach ein paar Tagen entwickelte er eine Staphylokokken-Infektion. In der Nacht auf den 20. September verschlechterte sich Tylers Gesundheitszustand rapide. Es habe sich angefühlt, als habe er die Kontrolle über die rechte Seite seines Körpers verloren, so Demello. In der Notaufnahme wurde festgestellt, dass sich die Infektion auf Tylers Gehirn ausgebreitet hatte, das angeschwollen war. Die Ärzte öffneten seinen Schädel, um mit einem Katheter Flüssigkeit abzuleiten. Doch es war zu spät. Tyler habe an einem Tag noch einmal die Augen geöffnet und ihre Hand gedrückt, starb jedoch am 27. September.
"Ich bin unglaublich am Boden zerstört", schreibt seine Mutter auf Facebook. Sie hofft nun, dass „wir junge Leute, die sich für unbesiegbar halten, davon überzeugen können, sich impfen zu lassen. Das, was meinem Sohn passiert ist, kann auch ihnen passieren.“ Da Tyler Organspender war, bekommen durch ihn andere Menschen die Chance auf eine lebensrettende Transplantation. „Wir sind sehr dankbar, dass er weiterleben wird. Tyler wäre wirklich froh gewesen, dass er wenigstens jemand anderem helfen konnte", schreibt seine Mutter. (mst)