17-Jährige muss aber nicht ins Gefängnis

Jugendliche tötet ihren Vergewaltiger und muss 150.000 Euro an seine Familie zahlen

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Die 17-jährige Pieper L. vor Gericht

Sie brachte ihren Vergewaltiger (37) um, jetzt muss sie seiner Familie 150.000 Euro zahlen. Ein Gericht im US-Bundesstaat Iowa verurteilte die 17-jährige Pieper L. zu einer fünfjährigen Haftstrafe auf Bewährung sowie zu der Zahlung. L. war im Alter von 15 Jahren von einem Mann in dessen Wohnung vergewaltigt worden. Sie tötete ihn mit mehr als 30 Messerstichen.

Pieper L. wurde zur Prostitution gezwungen

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Pieper L. wurde zu einer fünfjährigen Bewährungsstrafe verurteilt

Der Fall hatte in den Vereinigten Staaten großes Aufsehen hervorgerufen. Pieper L. war von zuhause weggelaufen, weil sie von ihrer Stiefmutter misshandelt wurde. Sie schlief im Flur eines Wohnblockes in der Stadt Des Moines, wo der 28-jährige Christopher B. sie fand und bei sich aufnahm. Er zwang das 15-jährige Mädchen zur Prostitution, verkuppelte sie regelmäßig mit anderen Männern.

Einer dieser Männer war Zacharias B., der sich im Juni 2020 in seiner Wohnung zum wiederholten Male an dem Teenager verging. Als er eingeschlafen war, nahm Pieper L. ein Messer von seinem Nachttisch und stach mehr als 30-mal auf ihn ein. Zacharias B. starb.

Pieper L. muss ein GPS-Gerät tragen, Strafe bezahlen und 200 Stunden gemeinnützig arbeiten

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Pieper L. muss die Familie ihres Peinigers Zacharias B. mit 150.000 Euro entschädigen.

Pieper L. bekannte sich im Prozess des fahrlässigen Totschlags und der vorsätzlichen Körperverletzung schuldig. Für jedes dieser Vergehen drohte ihr eine Gefängnisstrafe von 10 Jahren. Stattdessen sprach das Gericht eine fünfjährige Bewährungsstrafe mit Auflagen aus, berichtet die “New York Post“.

So muss L. beispielsweise ein GPS-Gerät tragen, damit jederzeit festgestellt werden kann, wo sie sich aufhält. Und sie muss die Familie ihres Peinigers Zacharias B. mit 150.000 Euro entschädigen. Des Weiteren muss L. 200 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.

Sollte sie innerhalb der nächsten fünf Jahre gegen eine ihrer Auflagen verstoßen, könnte sie für die Tötung von Zacharias B. zu 20 Jahren Haft verurteilt werden. (uvo)