Streifencops jagen lieber digital

US-Polizisten spielen Pokémon und ignorieren Notruf - gefeuert!

Edinburgh, UK - July 18, 2016: Closeup of a man holding a Samsung S6 smartphone, playing Pokemon Go with the game's augmented reality superimposing a character onto the pavement surface, as a person approaches in the distance.
2 US-Polizisten spielen Pokémon Go statt einen Verbrecher zu jagen.
Getty Images, George Clerk

In Los Angeles sind zwei Polizisten entlassen worden, weil sie „Pokémon Go“ spielten, statt auf einen Raubüberfall zu reagieren.
Nach ihrer Kündigung hatten die amerikanischen Beamten die Entscheidung ihres Arbeitgebers angefochten, doch das Berufungsgericht im US-Bundesstaat Kalifornien bestätigte ihre Entlassung jetzt.
Im April 2017 hatten die Streifencops einen Notruf von einem Raubüberfall aus einem Kaufhaus ignoriert, um stattdessen Phantasiegestalten aus dem Spiel „Pokémon Go“ mit dem Handy einzufangen.

USA: Die Beamten jagten während eines Raubüberfalls ein seltenes "Relaxo"

ILLUSTRATION - Ein «Pokémon Go» Spieler zeigt am 13.07.2016 in Berlin sein Smartphone, auf dem das Pokémon «Relaxo» zu sehen ist. Im Hintergrund der Berliner Fernsehturm. Das Spiel basiert auf echten Geodaten und führt seine Teilnehmer per GPS von Ort zu Ort. Foto: Henrik Josef Boerger/dpa (Zu dpa "Phänomen «Pokémon» - Wie kommt es zu dem Hype?" vom 14.07.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++
"Relaxo" aus dem Spiel "Pokémon Go".
dpa, Henrik Josef Boerger

Im Jahr 2016 löste das Spiel „Pokémon Go“ einen weltweiten Hype aus. Jeder Smartphone-Besitzer konnte an den verschiedensten Orten auf der Straße Jagd nach den unterschiedlichsten Fantasiewesen machen.

Im April 2017 waren zwei US-Polizisten dem Fantasy-Spiel-Wahn scheinbar so verfallen, dass sie ihren Einsatz in der realen Welt ignorierten. Tonaufzeichnungen aus dem Dienstwagen belegen, dass die Beamten trotz des eingegangenen Alarms lieber Jagd auf eine seltene Pokémon-Figur namens „Relaxo“ machten, statt einen Dieb aus dem Kaufhaus zu schnappen. Dort hatte nämlich ein Überfall stattgefunden, aber das interessierte die Cops aus Kalifornien scheinbar nicht so sehr, wie das Spiel, dass sie gerade spielten.

Kalifornien: Berufungsgericht bestätigte die Entlassungen der Straßencops

Wie verschiedene US-Medien berichten, geht aus den Tonaufzeichnungen hervor, dass die Polizisten ganze 20 Minuten nach dem eingegangenen Notruf weiterspielten. Und dass sie nach Einfangen des seltenen „Relaxos“, noch gegen ein „Togetic“ kämpften.

Beide Männer wurden nach diesem Vorfall wegen mehrfachen Fehlverhaltens angeklagt. Die Polizisten gaben daraufhin zu, den Hilferuf zwar ignoriert zu haben, bestritten aber, „Pokémon Go“ gespielt zu haben. Sie hätten nur über das Spiel diskutiert, behaupteten sie und fochten die Kündigung der Stadt Los Angeles an. Das kalifornische Berufungsgericht aber bestätigte jetzt die Entscheidung, die Beamten zu entlassen. (mca)