Kinder müssen Eltern um Erlaubnis fragen

US-Bundesstaat will Social-Media-Zugang für Minderjährige einschränken - bei uns auch bald ein Thema?

Kind mit Handy
Für Kinder gehören Smartphones zum Alltag. Müssen sie sich auch in Deutschland auf Einschränkungen einstellen?
deutsche presse agentur

US-Gouverneur Spencer Cox setzt eine folgenschwere Unterschrift unter einen spektakulären Gesetzesentwurf in Amerika. Zukünftig sollen Kinder im Bundesstaat Utah eine Zustimmung ihrer Eltern für Social Media benötigen. Sie klicken sich dann nur noch durch Instagram, TikTok und Facebook, wenn Mama und Papa es erlauben. Wird das auch bei uns ein Thema?

Bundesstaat Utah mit Gesetzesentwurf zur Social Media-Einschränkung

Gov. Spencer Cox signs two social media regulation bills during a ceremony at the Capitol building in Salt Lake City on Thursday, March 23, 2023. Cox signed a pair of measures that aim to limit when and where children can use social media and stop companies from luring kids to the sites. (Trent Nelson/The Salt Lake Tribune via AP)
Da lacht er. Dem Gouverneur Spencer Cox scheint der Gesetzesentwurf zu gefallen.
picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Trent Nelson, deutsche presse agentur

„Mama, Papaaa, darf ich auf TikTok gehen?” Das hören viele Eltern. Bald. Zumindest im Bundesstaat Utah. Okay, bald ist etwas übertrieben, aber wenn es nach dem Staatschef von Utah geht, soll sein unterschriebener Gesetzesentwurf schon im kommenden Jahr in Kraft treten. Das gefällt den Kids sicher nicht. Denn der Entwurf hat es ganz schön in sich.

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Sperrzeiten für TikTok und andere Social-Media-Plattformen

Sperrzeiten zwischen 22:30 bis 6:30 Uhr! Das steht in den Papieren, die Cox unterschrieb. „Wir lassen es nicht länger zu, dass Soziale Medien damit weitermachen, die Psyche der Jugendlichen zu schädigen”, schrieb der Staatschef nach seiner Unterschrift auf Twitter. Außerdem sollen die Kids in Utah ihr Alter vor dem Swipen überprüfen lassen.

Die Apps sollen sich nicht so leicht austricksen lassen. Behörden sollen auch die Werbung einschränken, wie die britische „Daily Mail“ schreibt. Das riecht nach Ärger. Viele Unternehmen werden sich das nicht bieten lassen. Ein Streit vor Gerichten ist da wohl garantiert. Vor allem TikTok steht häufig in der Kritik. Die App steht im Verdacht, Benutzerdaten nach China zu senden. Eine Einschränkung passt TikTok-Chef Shouw Zi Chew überhaupt nicht.

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TikTok-Chef spricht im Kongress

Shouw Zi Chew versuchte bei einer Anhörung im US-Kongress, die Sorge über chinesische Spionage und Einflussnahme zu beseitigen. Das fiel ihm nicht leicht. Außerdem ziehen vier weitere Staaten ziehen ähnliche Gesetze wie Utah in Betracht.

Die Plattform gehört zum chinesischen Konzern Bytedance. Über eine Milliarde Menschen nutzen die App weltweit. Auch in Deutschland gibt es viele Nutzer – eine Beschränkung ist auch hier nicht auszuschließen. (uhi)

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