Autoverbote, Strand-Eintritt und Co.
Mamma Mia! Italiens strenge Sommer-Regeln - was Urlauber jetzt wissen müssen

Schluss mit überfüllten Stränden und Straßen heißt es jetzt in Italien! Urlauber, die in diesem Jahr die Dolce Vita erleben wollen, müssen sich auf einige Einschränkungen gefasst machen. Der Grund: Die Behörden wollen dem Massentourismus entgegenwirken und Strände und Städte schützen. Wo Sie in diesem Sommer mit zusätzlichen Verboten – und Kosten – rechnen müssen.
Eintrittsgelder und Besuchergrenzen: Italiens Strände nicht mehr frei zugänglich?
Wunderschöne Strände ziehen die Touristenscharen nur so an – verständlich! Doch damit soll jetzt Schluss sein, wie unter anderem die italienische Zeitung Corriere della Serra berichtet. Der Grund: „Wir können es uns nicht mehr leisten, dass Tausende von Sonnenanbetern täglich auf einem Fleck zusammengedrängt werden, das ist untragbar“, erklärt Stefano Monni, Bürgermeister von Baunei, im CNN-Interview. Man müsse das Paradies und sein empfindliches Ökosystem schützen.
Doch was genau bedeutet das nun für Touristen? An beliebten Stränden werden Eintrittsgelder verlangt und auch die Besucheranzahl wird begrenzt. So gebe es an der Spiaggia La Pelosa auf der Halbinsel Stintino, Sardinien, eine Grenze von 1.500 Besuchern pro Tag, wie die Website L’Unionesarda schreibt. Der Eintritt koste pro Person 3,50 Euro. Allerdings gelten diese Beschränkungen lediglich in der Zeit von 8.00 bis 18.00 Uhr – in der Strand-Rush-Hour also.
Ähnlich sieht es am Cala Goloritze in Baunei, Sardinien, aus. Hier ist die Besucheranzahl ebenfalls beschränkt – und zwar auf 250 Personen. Der Eintritt zu dieser Bucht, die man nur zu Fuß oder per Boot erreicht, beträgt laut CNN sechs Euro.
Vollkommen neu sind diese Regelungen an Italiens Stränden jedoch nicht – bereits 2020 wurde über verschiedene Eintrittsgelder zu beliebten Urlaubs-Hotspots nachgedacht.
Verrückte Regel: Badetuchverbot an beliebtem Traumstrand
Wer über den Eintritt von 3,50 Euro hinwegsieht und dennoch einen Besuch des La Pelosa-Strandes anvisiert, sollte die folgende Regel jedoch unbedingt beachten: Es gilt ein striktes Badetuchverbot, wie Stintinos Bürgermeisterin Rita Limbania Vallebella im CNN-Interview verrät.
Heißt im Umkehrschluss: Nur Matten (beispielsweise aus Bast) sind gestattet. Der Grund: „Wir haben so viel Sand wegen der Strandtücher verloren", erklärt Vallebella. Denn an ihnen klebe immer eine Menge Sand – insbesondere dann wenn Sie feucht sind.
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Im Video: Hai vor Italiens Badestränden gesichtet - was bedeutet das für Urlauber?
Auto-Tourismus wird beschränkt: Hier sind keine ausländischen Autos gestattet!
Nicht nur die Strände Italiens sind besonders in den Sommermonaten überfüllt. Auch auf den Straßen herrscht wegen der vielen ausländischen Autos regelmäßig Chaos. Doch auch für dieses Problem hat man nun eine Lösung gefunden: ein Fahrverbot für ausländische Autos!
Wie die die Italienische Zentrale für Tourismus ENIT auf RTL-Anfrage erklärt, gebe es während der Sommermonate Verbote für einige kleine Inseln. So sei es auf den Tremiti Inseln vor Apulien, auf den Liparischen Inseln vor Sizilien oder den Pontinischen Inseln nur Anwohnern gestattet, mit ihrem Auto zu fahren – für Touristen gilt also ein Fahrverbot.
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Wer sich jetzt denkt, diese Inseln interessieren mich eh nicht, der sollte jetzt aufhorchen! Denn: Auch die beliebte Touristenstraße Amalfitana an der Amalfiküste wird mit strengen Regeln belegt. Wie der ADAC auf seiner Website erklärt, gelten die Regeln im Sommer 2023 an allen Wochenenden von Mitte Juni bis Ende September sowie an allen Tagen im August.
Doch was genau besagen diese Regeln? Der ADAC erklärt:
an geraden Tagen (also der 2., 4., 6. usw. eines Monats) dürfen Autos mit geraden Endziffern beim Kfz-Kennzeichen nicht fahren
an ungeraden Tagen (also 1., 3., 5. usw. eines Monats) dürfen Autos mit ungeraden Endziffern beim Kfz-Kennzeichen nicht fahren
Tagestouristen aufgepasst: Venedig lässt nicht mehr jeden rein!
Mit regelmäßiger Überfüllung hat auch die Stadt Venedig zu kämpfen. In Scharen strömen Touristen in die kleine Stadt, um die zahlreichen Brücken, Kanäle und Gondeln zu bestaunen, für die die Stadt so bekannt ist.
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Wer allerdings nicht in der Gegend übernachtet, muss früh dran sein, um einen Tag in Venedig zu verbringen. Denn: Tagestouristen müssen durch Drehkreuze in die Stadt „einchecken“ und einen Eintrittspreis zwischen drei und zehn Euro zahlen, wie die Corriere della Serra berichtet. Der Eintritt werde allerdings nur einer bestimmten Anzahl an Personen gewährt – wer zu spät kommt, wird nicht mehr reingelassen.
Ihre Meinung ist gefragt: Wie finden Sie die neuen Touri-Regeln in Italien?
Eine Menge Regeln und Auflagen, die Italien-Urlauber da erwartet. Doch so ärgerlich sie im ersten Moment vielleicht erscheinen mögen – ein Gutes haben diese Auflagen auch für Sie als Touristen: Sie können die Strände dank Beschränkungen entspannter und ohne Getümmel genießen! (vho)