Fast 1.000 (!) Chemotherapie-Sitzungen später
Es gleicht einem Wunder: Baby mit 100 Tumoren im Körper geheilt

Rachael Young ist noch keine zwei Jahre alt – und musste bereits an die 1.000 Chemotherapie-Sitzungen über sich ergehen lassen. Denn: Sie wurde mit 100 Tumoren geboren, die jedes ihrer Organe befallen hatten. Die Nachricht, dass es ihr nun besser geht und sie geheilt ist, gleicht einem echten Wunder.
Seltene Erkrankung: Schock für Rachaels Familie
Es waren verheerende Aussichten für Familie Young aus Großbritannien, denn: Tochter Rachael kam mit 100 Tumoren im Körper zur Welt. „Es war ein enormer Schock für uns", erzählt Mutter Katie Young (37) im „Mirror“. „Ich hatte eine gesunde Schwangerschaft, so dass wir keine Ahnung hatten, was auf uns zukommen würde.“
Die Ärzte teilten den verzweifelten Eltern kurz nach Rachaels Geburt mit, dass sie mit dem Schlimmsten rechnen müssten, denn die Chancen, dass das Baby überleben würde, standen alles andere als gut. Scans zeigten, dass das Mädchen an einer infantilen Myofibromatose leidet. Bei dieser seltenen Erkrankung wachsen gutartige Tumore in Haut, Muskeln, Knochen und Organen. Das Problem: Auch wenn es sich zwar um gutartige Tumore handelte, breitete sich das Körpergewebe bei Rachael in allen wichtigen Organe aus – sogar im Herzen. „Einige Tumore waren winzig, aber andere waren bis zu mehreren Zentimetern groß. Die Tumore im Herzen verursachten dort Entzündungen. Da es so viele Tumore waren, konnten sie für Rachael lebensbedrohlich werden.“
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Ein äußerst seltener Zustand, auch für die Mediziner. „Die Ärzte sagten, sie hätten so etwas in 40 Jahren noch nie gesehen und wüssten nicht, ob sie Rachael behandeln könnten, da sie keinen Vergleichsfall hätten. Es war ein so düsterer Anfang für sie“, erzählt die 37-jährige Lehrerin. Auch sie und ihr Ehemann Simon (39) hatten noch nie von der Krankheit ihrer Tochter gehört.

Endlich gesund! Seitdem Rachael zwei Wochen alt war, kämpfte sie ums Überleben
Die Mediziner beschlossen, dass nur eine Chemotherapie Rachaels Gesundheitszustand verbessern könnte. Das Neugeborene wurde daraufhin in eine Forschungsstudie mit aufgenommen und begann den harten Weg der Chemotherapie im Addenbrooke’s Hospital in Cambridge. Zu diesem Zeitpunkt war Rachael gerade mal zwei Wochen alt. „Es ging ihr so schlecht. Es war herzzerreißend zu sehen, wie sie das durchmachen musste, als sie noch ein kleines Baby war“, sagt Katie, die ebenfalls Mutter des vierjährigen Henry ist. „Durch die Chemotherapie war Rachael ständig krank und sie bekam viele Infektionen. Sie musste über eine Sonde ernährt werden. Es war so schwer für uns als Familie, voneinander getrennt zu sein, Henry vermisste sie schrecklich. Er wollte seine kleine Schwester einfach nur zu Hause haben.“
Doch Rachael sollte alle verblüffen und bewies, wie stark sie wirklich ist. Heute, fast 1.000 Chemotherapie-Sitzungen später, ist sie tatsächlich vollkommen tumorfrei! Mutter Katie ist mächtig stolz: „Das hat uns so viel Hoffnung für die Zukunft gegeben, die wir nicht zu haben glaubten. Wir wussten nicht, ob wir Rachael verlieren würden.“
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Das Beste: Da es sich um Entwicklungstumore handelte, die bereits im Mutterleib entstanden waren und nie größer geworden sind, ist es unwahrscheinlich, dass sie zurückkehren werden. Rachaels Mutter sagt: „Es war eine enorme Erleichterung, als die Ärzte uns sagten, dass die Tumore vollständig verschwunden und auf keinem der Scans mehr sichtbar waren. Die Ärzte haben unserer Tochter das Leben gerettet.“ (vdü)
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