40 Mieter sollen für Geflüchtete aus ihrer Wohnung raus
Umstrittene Kündigungen in Lörrach: Jetzt sprechen Betroffene!
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Der Fall der geplanten Wohnungskündigungen zur Schaffung eines Flüchtlingsheims in Lörrach schlägt weiter hohe Wellen. Die Stadt Lörrach wollte sich auf RTL-Nachfrage bisher nicht äußern. Allerdings wollen der parteilose Bürgermeister Jörg Lutz und der Chef der Wohnungsgesellschaft am Mittwoch die Öffentlichkeit informieren. Was betroffene Mieter zu den umstrittenen Plänen sagen – in unserem Video.
Lörrach: Mieter müssen für Geflüchtete aus eigener Wohnung
Am Montag war bekannt geworden, dass rund 40 Mieter aus einem Wohnkomplex ausziehen sollen, um Platz für Geflüchtete zu schaffen. Von der städtischen Wohnbau Lörrach sollen den Mieterinnen und Mietern modernere und bezahlbare Wohnraumangebote unterbreitet werden, hatte es geheißen.
Offiziellen Angaben zufolge handelt es sich bei den Gebäuden um Wohnungen aus den 1950er Jahren. Es sei ohnehin geplant gewesen, sie wegen ihres Zustandes in den kommenden Jahren abzureißen und neu zu bauen, hieß es in der Mitteilung. Die betroffenen Mieter sollen am 27. Februar auf einer Bewohnerversammlung informiert werden.
Mietrecht-Experte glaubt, dass Kündigungen in Lörrach nicht rechtens sind
Es sei gängige Praxis, nicht mehr sanierungsfähige Gebäude abzubrechen, teilte eine Sprecherin des Städtetags Baden-Württemberg mit. „In solchen Fällen müssen die Mieter mit einer Kündigung rechnen.“
Mietrechts-Anwalt Michael Dligatch bezweifelt das. Denn kündigen kann ein Vermieter nur dann, wenn ein sogenanntes berechtigtes Interesse vorliegt. „Die Unterbringung von Flüchtlingen ist kein berechtigtes Interesse“, sagt er. „Ich gehe davon aus, dass die Stadt von dem Vorhaben Abstand nehmen wird, weil es juristisch zu brisant ist und hohe Wellen schlagen wird.“ (uvo/rtl/dpa)