Stadt Lörrach kündigt Mietverträge per Post

40 Mieter müssen für Geflüchtete aus eigener Wohnung raus

Mietkündigung
Diesen Brief fanden die Mieter gerade im Briefkasten.
(Privat)

„Wie Sie wissen, hat Deutschland einen erheblichen Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine und anderen Weltregionen“, heißt es in einem Schreiben der städtischen Wohnbaugesellschaft Lörrach an ihre Mieter, welches RTL vorliegt. Es ist die Kündigung für ihr Mietverhältnis. Insgesamt 40 Mieter müssen raus aus ihren Wohnungen.

Lörrach ist zur Unterbringung verpflichtet

Sowohl die Stadt als auch der Landkreis sind zur Unterbringung von Geflüchteten verpflichtet. Weil der Gebäudekomplex nahe der Lörracher Innenstadt besonders geeignet sei, so heißt es in dem Schreiben an die Mieter, sollen hier jetzt insgesamt 100 Geflüchtete untergebracht werden. Es sei ohnehin geplant gewesen, die Wohnungen aus den 1950er Jahren in den kommenden Jahren abzureißen.

Die Geflüchteten sollen schon bald einziehen

Bis zum Abriss sollen die Wohnungen nun schon in Kürze nicht mehr von den bisherigen Mietern, sondern von Geflüchteten bewohnt werden. „Gleichwohl bleibt genügend Zeit für jeden Einzelnen eine gute Lösung zu finden“, verspricht die städtische Wohnbaugesellschaft Lörrach weiter im Brief an die betroffenen Mieter. Sie lädt zu einer Bewohnerversammlung am 27. Februar ein.

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Schriftliche Stellungnahme der Stadt Lörrach

Auf der Homepage der Stadt wird schon vorab zumindest zum Teil über die Maßnahme informiert. „Wir sind uns der Verantwortung unseren Kundinnen und Kunden gegenüber bewusst und werden für jeden Einzelnen eine individuelle und gute Lösung finden“ heißt es hier. Man sei optimistisch.

Die Mieter profitieren

Für die Mieter könnte der erste Schock schnell verdaut sein, denn es wird eine gute Lösung zumindest in Aussicht gestellt. Den betroffenen Mietparteien soll zeitnah moderner und bezahlbarer Wohnraum entsprechend der persönlichen Situation angeboten werden. Auch der Umzug soll von der Wohnbau Lörrach sowohl logistisch als auch finanziell unterstützt werden, heißt es vom Geschäftsführer Thomas Nostadt in dem Statement. Was genau das heißt, werden die Mieter wohl erst in einer Woche, bei der Informationsveranstaltung erfahren. (dpa)