Nach Rettungsdrama in der Türkei

Höhlenforscher dankt seiner Verlobten: Sie hat mir das Leben gerettet!

HANDOUT - 12.09.2023, Türkei, Anamur: Dieses vom IHP veröffentlichte Foto zeigt den amerikanischen Forscher Mark Dickey (M), der mit Journalisten spricht, nachdem er aus der Morca-Höhle in der Nähe von Anamur in der Südtürkei geborgen wurde. Foto: Suleyman Cenk Idaye/IHA/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Mark Dickey in dem Moment, als er endlich die Oberfläche erreicht hat.
dpa, Suleyman Cenk Idaye

Er kann endlich wieder lachen!
Quälend lange Tage muss der an einer Magenblutung erkrankte Höhlenforscher Mark Dickey in der Morca-Höhle in der Türkei ausharren, bis er schließlich aus 1.000 Metern Tiefe geborgen wird. Noch im Krankenhaus spricht er darüber, wie er die Rettung erlebte und wie es ihm jetzt geht. Im Mittelpunkt der Geschichte steht seine Verlobte.

Mark Dickey: „Man überlebt einfach"

Dickey befindet sich mit einer Gruppe Höhlenforschern in 1.000 Metern Tiefe, als er unerwartet Magenblutungen bekommt. Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich, es wird lebensbedrohlich. „Es gibt nicht viel, was man sich einredet. Man überlebt einfach“, erinnert sich Dickey im Interview mit ABC News.

Auch seine Verlobte war mit in der Höhle und musste sich schon bald entscheiden: Bei ihm bleiben, ihm Beistand leisten oder Hilfe holen. Die gelernte Rettungssanitäterin hat schnell erkannt, wie ernst sein Zustand ist. Ehe sie den Rückweg antritt, umarmt sie ihren Verlobten noch einmal.

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„Ich wusste, dass wir den Ball ins Rollen bringen mussten, wenn es eine Rettung geben sollte und dass wir mit der Behandlung beginnen mussten“, sagt sie. Stundenlang steigt sie aus der Höhle auf und alarmiert sofort Rettungskräfte und Behörden.

Das war am 2. September – noch am selben Tag reagieren Hunderte Helfer aus verschiedenen Ländern auf ihren Hilferuf.

Im Video: Höhlenforscher in der Türkei gerettet - "Ich dachte, ich werde nicht mehr leben"

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„Jeden Tag werde ich ein bisschen stärker“

Dickey kennt einige seiner Retter und ist sich nach eigener Aussage schnell sicher, dass sie ihn schon bald in Sicherheit bringen werden. „Sobald wir uns in Bewegung setzten, ging alles viel schneller, als ich erwartet hätte“, so Dickey. „Ich war froh, an die Oberfläche zu kommen, die Sterne zu sehen und die frische Luft zu riechen.“ Kaum an der Oberfläche angekommen, wird er zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus in der Hafenstadt Mersin eingeliefert. Er kommt auf die Intensivstation. Sein Zustand ist zu diesem Zeitpunkt stabil.

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Auf die Frage, wie er sich heute fühlt, antwortet der Forscher: „Fantastisch, jeden Tag werde ich ein bisschen stärker.“ Weiterhin bleibe er jedoch im Krankenhaus, um Ärzten die Möglichkeit zu geben, die genaue Ursache seiner Erkrankung zu untersuchen.

Seine Retter bezeichnet er als „Helden“, vor allem seiner Verlobten ist er unendlich dankbar. „Sie hat mir das Leben gerettet“, schwärmt er. Und weiter: „Sie ist eine verdammt gute Frau und Höhlenforscherin, eine verdammt gute Retterin und Sanitäterin.“ (xes)