Rentnerin verzweifelt - das rät die Verbraucherzentrale Trotz Kündigung: Stromanbieter stellt absurde Forderungen - und droht mit Inkasso
Bei der folgenden Geschichte ist es ein bisschen wie bei David gegen Goliath. Eigentlich hatte Punkt-12-Zuschauerin Frederike Barnhusen ihrem bisherigen Energieversorger längst gekündigt, doch monatelang danach flattern ihr noch falsche Zahlungsaufforderungen ins Haus. Am Ende gibt es sogar Inkasso-Drohungen. Dann schaltet sich RTL-Reporterin Lisa Siewert ein. Am Ende nutzt die resolute Rentnerin ihre Chance, Dirk Haushalter, dem Pressesprecher des Stromanbieters, mal persönlich die Meinung zu geigen. Was wir für die Rentnerin tun konnten und wie der Energieversorger auf Frederikes resolute Ansprache reagiert hat, sehen Sie im Video.
Verbraucher-Expertin: Immer im Gespräch bleiben
Was müssen Verbraucher sich gefallen lassen – und wie können sie sich wehren? Wir fragen Inse Ewen von der Verbraucherzentrale Bremen. Eigentlich habe Frederike Barnhusen sich komplett richtig verhalten – und ihr Fall sei keine Ausnahme. Die Verbraucher-Expertin sagt: "Wir raten den Verbrauchern: Bleiben Sie im Gespräch, nicht einfach die Abrechnung zur Seite legen nach dem Motto 'Das stimmt ja alles nicht, also mache ich es nicht!' Also im Gespräch bleiben - das hat sie auch getan."
Lese-Tipp: Gas- und Strompreise steigen kräftig
Alles gut dokumentieren und Schlichtungsstelle anrufen
Wer so nicht weiterkommt, hat noch eine Möglichkeit, die viele nicht kennen. "Es gibt eine kostenfreie Schlichtungsstelle 'Energie' mit Sitz in Berlin, die sich um genau solche Fälle kümmert, wo Verbraucher zig Briefe geschrieben haben und merken: Ich komme hier nicht weiter", so Ewen. Wichtig hierfür: Der Schriftwechsel muss gut dokumentiert sein, also: Alle Schreiben und alle Mails unbedingt aufheben!
Lese-Tipp: Zahl der Stromsperren im Corona-Jahr 2020 stark gesunken
Energieberatung der Verbraucherzentrale nutzen
Auch die Energieberatung der Verbraucherzentrale ist kostenfrei. Hier hat man oft auch einen direkten Draht zu den Anbietern und kann außerdem dabei helfen, den eigenen Strombedarf besser einzuschätzen, etwa mit ausleihbaren Stromzählern. In der Corona-Krise kommt es laut der Expertin vermehrt zu Problemen mit Energie-Anbietern. Die Tatsache, dass Kunden keine Informationen zu Tarifen oder Preiserhöhungen, die sie nicht mehr nachvollziehen können, bekommen, sorge dafür, "dass Verbraucher, die schon lange bei ihrem Anbieter sind, inzwischen über einen Wechsel nachdenken".
Lese-Tipp: Strom-und Gasanbieter wechseln und dabei jährlich sparen!
GUT ZU WISSEN: Das sind die Stromfresser im Haushalt
Im Haushalt sind die Bereiche Büro, Wohnzimmer, Küche und Beleuchtung für über die Hälfte des jährlichen Stromverbrauchs verantwortlich. Ein sparsamer Umgang mit Computer, Fernseher, Kühlschrank und Co. macht sich schnell auf der Stromrechnung bemerkbar. Auch ein Austausch der alten Geräte lohnt sich angesichts der steigenden Stromkosten. Die jährliche Stromrechnung kann so um mehrere hundert Euro gesenkt werden.
































