Mit dem DFB-Team in Australien

Trotz erneuter Krebsdiagnose: Torhüterin Ann-Katrin Berger erfüllt sich ihren WM-Traum

Ann-Katrin Berger, , DFB Damen 30 in the friendly DFB women match GERMANY - BRASIL 1-2 Preparation for WM World Championships 2023 in Australia, New Zealand ,Season 2022/2023, on Apr 11, 2023 in Nuremberg, Nürnberg, Germany.
Torhüterin Ann-Katrin Berger hat sich nach der neuerlichen Krebsdiagnose im vergangenen Jahr zurückgekämpft
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Auf dem weg zur WM musste Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger (32) ein zweites Mal ihren schwersten Kampf aufnehmen.
Während der EM im vergangenen Sommer in ihrer Wahlheimat England erhielt die Keeperin des FC Chelsea die Schockdiagnose - zum zweiten Mal nach 2017: Der Schilddrüsenkrebs war zurück. Mit unbändiger Kraft und Zuversicht hat sich die Nationaltorhüterin den Traum von ihrer ersten WM-Teilnahme dennoch erfüllt – trotz anstrengender Therapie und nagender Ungewissheit.

"Ich entscheide, wann ich aufhöre, nicht mein Körper"

Doch Aufgeben ist für die Kämpfernatur Berger keine Option. "Ich habe zu meinem Körper gesagt: Ich entscheide, wann ich aufhöre, nicht mein Körper", erzählt sie zu Beginn der zweiten Staffel der Dokumentation "Born for this" (ZDF) von der niederschmetternden Nachricht im vergangenen Jahr, dass der Krebs zurückgekehrt war: "Ich war noch nicht bereit."

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"Erschreckend" sei es erneut für sie gewesen, "dass so etwas in deinem Körper wachsen kann, obwohl du dich nicht schlecht gefühlt hast", so Berger Dann waren da die beunruhigenden Umstände: "Ich wusste, die Behandlung wird jetzt schwerer. Je älter du wirst, desto härter ist das für deinen Körper."

„Jetzt ist einfach nur Fußball angesagt."

Doch die 32-Jährige kämpfte sich ein zweites Mal durch die Therapie inklusive drei Tagen Isolation, "weil du einfach radioaktiv bist" - gab Ende September ihr Comeback und erhielt rechtzeitig vor der WM in Australien und Neuseeland gute Nachrichten von ihren Ärzten. "Für drei, vier Monate" habe sie nun "wieder grünes Licht und werde nicht darüber nachdenken“, sagt Berger, im DFB-Team die Nummer 2 hinter Merle Frohms. „Jetzt ist einfach nur Fußball angesagt."

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Beim Umgang mit der Krankheit spielen ihr Beruf, ihr Sport, ihre Leidenschaft, eine entscheidende Rolle. "Fußball bringt mir richtig viel, weil ich einfach alles vergesse. Wenn ich auf dem Platz bin, habe ich in den zwei Stunden, die wir trainieren, nie irgendeinen anderen Gedanken", so Berger.

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Aufgeben ist keine Option

Obwohl die Restzweifel bleiben: "Man darf sich natürlich nicht zu sicher sein. Weil ich schon dachte, es ist vorbei. Und im siebten Jahr ist es leider zurückgekommen." Berger hat dem Krebs nochmals die Stirn geboten. "Wenn du einen Fußballspieler fragen würdest, gibt es eine Option mit Aufgeben? Gibt's nicht", erklärt sie in der Doku: "Genau so habe ich das auch gesehen." (dpa/wwi)