Innerhalb von drei Wochen die zweite Wolfsattacke

Trotz 1,70 Meter hohem Stromzaun: Wolf greift erneut Schafsherde an

Der knapp 1,70 Meter hohe Stahlzaun ist 60 Zentimeter tief eingegraben und oben mit Strom mit einer Spannung von 10.000 Volt und einem Stacheldraht versehen. Trotzdem überwindet mutmaßlich ein Wolf den Zaun von Biobauer Karsten Bode und greift seine Schafherde an. Damit wäre das bereits der zweite Wolfsangriff innerhalb von drei Wochen in Schwanewede im Landkreis Osterholz-Scharmbeck.
Wie es am Tag nach dem Angriff auf dem Hof aussieht, sehen Sie im Video.

Keine Entschädigung

Wolfszaun
Dieser Zaun soll laut Landwirtschaftskammer vor Wolfsangriffen schützen.
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Insgesamt werden 22 der 25 Schafe bei dem nächtlichen Angriff verletzt. Tierarzt Dr. Hinrich Horstmann musste drei verletzte Schafe sofort einschläfern und befürchtet, dass sich auch weitere Tiere nicht von ihren Verletzungen erholen werden. Die Antwort der Landwirtschaftskammer macht Schafzüchter Karsten Bode wütend: "Der Zaun entspräche nicht den Vorgaben und deshalb gäbe es auch keine Entschädigung." Dabei sei der Zaun von Karsten Bode viel höher und stabiler, als der vorgegebene Wolfszaun.

Auch CDU Kreispolitiker Dr. Denis Ugurcu ist entsetzt über die Antwort der Landwirtschaftskammer: „Das verursacht bei mir nur Kopfschütteln. Man kann sich den hohen Zaun ansehen, da ist auch Strom drauf und es wird alles getan, damit hier eine Schafherde gehalten werden kann und trotzdem soll das nicht ausreichen. Ich glaube, da fehlt das notwendige Fingerspitzengefühl der Behörden.“ Der Politiker fordert jetzt unbürokratische Hilfen.

"Die Zukunft sieht ziemlich düster aus"

Der Landwirt vermutet, dass der Wolf über den 1,70 Meter hohen Stacheldrahtzaun gesprungen sein muss. Denn am Stacheldraht findet er noch Haarspuren. Daher hat er alle übrig gebliebenen Schafe jetzt in den Stall gebracht, um sie vor weiteren Angriffen zu schützen. “Eine Dauerlösung ist das natürlich nicht und wir wissen auch nicht, ob wir weitermachen werden. Die Zukunft sieht ziemlich düster aus“, sagt Karsten Bode.