Praktisch, direkt neben der SporthalleHätten Sie das gedacht? Deutsche Sport-Legende lebt im Wohnmobil

ARCHIV - 09.07.2023, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Tischtennis/Mannschaft, Männer: Bundesliga, Borussia Düsseldorf - 1. FC Saarbrücken, Meisterschaftsrunde, Finale: Timo Boll in Aktion. Boll wird im November beim WTT-Turnier in Frankfurt mit einer Wildcard spielen. (zu dpa: «Wildcard für Tischtennis-Star: Boll darf in Frankfurt spielen») Foto: David Inderlied/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Unglaublicher Boll hat Olympia fest im Blick.
dpa, David Inderlied

Nichts, da mit Luxus-Hotel!
An der Tischtennis-Platte lässt er seine Gegner verzweifeln. privat ist er ganz ruhig. Timo Boll (42) – World-Cup-Sieger mehrfacher Europa- und deutscher Meister – lebt ganz bescheiden in einem Wohnmobil. Sie haben richtig gehört! Der Mann, der das deutsche Aushängeschild im Tischtennis und seit Jahren an der Weltspitze ist, mag es gerne praktisch.

Denn titelhungrig ist er immer noch. Seinen Traum als Profi-Tischtennis-Spieler lebt Boll, der gebürtige Hesse, seit über 20 Jahren. Der Familienvater hat die ganze Welt bereist und die größten Titel gewonnen, die ein Sportler gewinnen kann. Doch ohne Fleiß kein Preis. Zum Profisport gehört natürlich auch das harte Trainieren und eine intensive Vorbereitung. Deswegen verbringt Timo Boll viel Zeit in Düsseldorf, seiner zweiten Heimat, wie er sagt.

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Seit 2006 spielt er für den Verein Borussia Düsseldorf. Um sich weite Wege zu sparen, mag es der 42-Jährige gerne praktisch und lebt während der Trainingszeiten in seinem Wohnmobil. Das Zuhause auf vier Rändern steht direkt neben der Sporthalle, denn da hat Boll alles was er braucht. Genau richtig, denn Timo Boll hat ein Ziel: er will zum siebten Mal an den olympischen Spielen teilnehmen.

Oberste Sicherheit für seine Tischtennis-Schläger

„Timo ist schlicht unglaublich"

Das deutsche Aushängeschild im Tischtennis kommt nach langer Verletzungspause langsam wieder in Schwung. Am Horizont wartet bereits das große Ziel Olympia auf den 42-Jährigen.

In Schweden spielte er sein erstes internationales Turnier seit fast zwölf Monaten, eine Verletzung an der Schulter hatte ihn für Monate außer Gefecht gesetzt. Sieben Siege in zehn Einsätzen waren daher eine starke Bilanz. „Timo ist schlicht unglaublich", erklärte DTTB-Präsidentin Claudia Herweg. Auch Lars Hielscher, der Bundestrainer Jörg Roßkopf vertrat, befand, Boll habe sich "immer mehr gesteigert".

„Es geht aufwärts. Die harte Arbeit der letzten Monate hat sich ausgezahlt", sagte Boll, der im Verlauf der Team-EM unter anderem den Schweden Mattias Falck schlug, immerhin WM-Finalist von 2019, sowie im Halbfinale seinen Dauerrivalen Marcos Freitas aus Portugal. Er könne wieder „mit der Weltklasse mithalten", erklärt Boll 313 Tage vor Olympia in Paris durchaus zufrieden.

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Bolls Ziel: Zum siebten Mal bei Sommerspielen

Olympia ist das große Ziel der ehemaligen Nummer Eins. Jedoch ist er in der Weltrangliste inzwischen auf Rang 66 abgerutscht – und damit nur noch sechstbester Deutscher. Teamkollege Dimitrij Ovtcharov (35), als Nummer neun der Welt bester Europäer, hatte bei der EM mit Blick auf Paris pausiert.

Mit Ovtcharov wäre Gold wohl möglich gewesen, doch nach dem 1:3 gegen Schweden konnte die deutsche Mannschaft auch gut mit Silber leben. „Wir haben alles probiert. Auch ich habe nie aufgegeben", sagte Boll, der das letztlich entscheidende Match gegen Truls Möregardh knapp mit 2:3 verlor. Der WM-Finalist von 2021 ist immerhin 21 Jahre jünger, und doch spielten beide auf Augenhöhe.

Gut möglich also, dass Boll noch einiges im Köcher hat. (jma/sid)