Baby Clyde schrie verzweifelt

Tierquälerin schleift Welpen hinter sich her - kurz darauf ist er tot

Das Tierheim Bonn hat Welpe "Clyde" bei sich aufgenommen, nachdem dieser von einer aufmerksamen Passantin gerettet werden konnte.
Das Tierheim Bonn hat Welpe Clyde bei sich aufgenommen, nachdem dieser von einer aufmerksamen Passantin gerettet werden konnte.
Tierheim Bonn
von Vera Dünnwald

Er kann sich nicht mehr auf den Beinen halten. während eine Frau ihn an der Leine hinter sich herzerrt. Der Welpe schreit, damit endlich jemand auf ihn aufmerksam wird. Zu seinem Glück hört eine aufmerksame Passantin den Hilferuf und schreitet ein. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit Clyde.

Aufmerksame Passanten können den Welpen vorerst retten

Das Tierheim Bonn lässt vor wenigen Tagen einen verzweifelten Facebook-Post ab. Wer diesen süßen Hund kennt, solle sich doch bitte melden. Die Geschichte des Vierbeiners ist tragisch. Am Mittwoch, den 26. Januar, macht eine tierliebe Passantin eine grausame Entdeckung: Eine junge Frau schleift einen Welpen in der Mainzer Straße in Bonn-Mehlem hinter sich her. Der Hund schreit, kann sich kaum noch auf den Beinen halten. Seine Rettung naht, als die Passantin und weitere Personen sich um den Hund versammeln, ihn an sich nehmen und schließlich in Sicherheit bringen.

Auf RTL-Anfrage erzählt Tierheimleiterin Julia Zerwas: „Die Passanten mussten der Frau den Hund regelrecht abquatschen und haben immer wieder gesagt ‘Der Hund muss sofort zum Tierarzt.’ Irgendwann hat sie das Tier abgegeben, sie hat sich nicht lange dagegen gewehrt.“

Lese-Tipp: Er wurde seit 2015 vermisst! Abgemagerter Hund an Autobahn entdeckt

Der Welpe befindet sich in einem kritischen Gesundheitszustand

Die Retter des Welpen wenden sich an das Bonner Tierarztmobil, das wiederum das Veterinäramt benachrichtigt. Das Problem: Der nur etwa vier Monate alte Welpe befindet sich in einem kritischen Zustand. „Nach einer Stabilisierung durch unseren Tierarzt brachte einer unserer Pfleger den armen, völlig entkräfteten Rüden, der eine starke Störung des zentralen Nervensystems aufwies, in die Tierklinik“, heißt es im Posting auf Social Media.

Das Problem, so Zerwas: „Wir wussten zu dem Zeitpunkt ja noch gar nicht was los war. Geht es ihm so schlecht, weil er misshandelt wurde und vielleicht Verletzungen am Kopf erlitten hat? Oder hat er wirklich eine schlimme Krankheit?“ Der Welpe habe sogar versucht eigenständig zu fressen – aber er „hatte keine Kraft mehr“.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Für Clyde kommt - trotz aller Bemühungen - jede Hilfe zu spät

Leider hat "Clyde" es nicht geschafft und konnte trotz jeglicher Bemühungen nicht gerettet werden.
Leider hat Clyde es nicht geschafft und konnte trotz jeglicher Bemühungen nicht gerettet werden.
Tierheim Bonn

Doch obwohl der Hund – wie es zunächst scheint – gerettet werden kann, kommt am Ende jede Hilfe zu spät. Der vom Bonner Tierheim auf den Namen Clyde getaufte Welpe muss erlöst werden: „Obwohl die Ärzte die ganze Nacht durch alles medizinisch Mögliche taten, war ihm leider nicht mehr zu helfen und er musste erlöst werden, was uns sehr erschütterte.“

Im Gespräch mit RTL sagt Tierheimleiterin Julia Zerwas, dass der Hund nun in der Pathologie untersucht werde: „Dort wird untersucht, was die neurologischen Ausfälle und Störungen verursacht hat. Bisher gibt es aber noch keine Ergebnisse.“

Damit Clyde in Frieden Ruhen kann, benötigt das Tierheim dringend Informationen zur Vorgeschichte des Welpen. „Wir sind für jeden Hinweis, wem er gehörte und woher stammt (die Frau hatte gesagt ‘bei eBay gekauft’) dankbar.“ Zerwas erklärt, dass der Beitrag bei Facebook zwar durch die Decke gegangen sei, aber sich noch niemand mit Informationen gemeldet habe. Daher gilt: Falls Sie dieses süße Tier schon einmal gesehen haben oder mehr wissen, schicken Sie eine Mail an hunde@tierheimbonn.de oder rufen Sie an unter der 0228/636995.

Auch wenn Clyde es nicht geschafft hat und viel zu früh über die Regenbogenbrücke spazieren musste, bedankt sich das Tierheim vor allem bei Clydes Rettern, „die nicht weggesehen und sofort gehandelt haben, als sie sahen, in welcher Not der Kleine war.“

Lese-Tipp:Tierschützerin schlägt Alarm: "Zahlen nur Spitze des Eisbergs. In Wahrheit werden viel mehr Tiere illegal gehandelt"