"Unvorstellbare Grausamkeiten erlitten"Offene Wunden und Knochenbrüche: Über 300 misshandelte Hunde aus Kampfring gerettet

Die Behörden im US-Bundesstaat South Carolina haben einen brutalen Fall von Tierquälerei aufgedeckt. Bei einer Razzia wurden über 300 Hunde aus einem Kampfring gerettet – ein Großteil der Tiere wirkte verstört und war offenbar misshandelt worden, berichtet "Tag24". Mehr als 20 Verdächtige wurden verhaftet.
South Carolina: Polizei fand auch Schusswaffen und große Summen Bargeld

Am Samstag stoppte die Polizei laut Justizministerium einen Hundekampf in Richland County nahe Columbia, der Hauptstadt von South Carolina. Einen Tag später durchsuchte sie Grundstücke in der Nähe und fand Zwinger, in denen Hundekämpfe stattgefunden hatten oder die mit Hundekämpfen in Verbindung standen. Außer den verängstigten Tieren entdeckten die Beamten auch rund 30 Schusswaffen und etwa 40.000 Dollar Bargeld. Es handele sich wohl um die „größte Zerschlagung eines Hundekampfes in der Geschichte South Carolinas“, erklärt das Justizministerium.
Hundekämpfe in den USA: Gerettete Tiere waren stark unterernährt
Tierretter zeigten sich schockiert über den Zustand der Hunde. Sie seien im Freien gehalten worden und an kurze, schwere Leinen gekettet gewesen, berichtet die Organisation Humane Society, die die Polizei bei der Versorgung der Hunde unterstützt. Sie hatten demnach trotz der Hitze keinen Zugang zu Wasser sowie Futter und waren stark unterernährt. Die Retter fanden Tiere mit eitrigen offenen Wunden; andere hatten offenbar Knochenbrüche erlitten, die später nicht richtig verheilten.
Hunde aus Kampfring gerettet: Polizei macht grausige Entdeckung

Welches Leid den Tieren zugefügt wurde, lässt sich nur erahnen. Sie waren nach Ansicht von Tierschützern fast ihr gesamtes Leben lang angekettet und nur für Kämpfe von der Leine gelassen worden. Auf einem Grundstück entdeckten die Retter dem Bericht zufolge eine Lache mit geronnenem Blut – daneben ein Hundehalsband, das an einer schweren Kette hing. Ein anderes Halsband war an einem Seil befestigt, das von einem Baum baumelte. Außerdem fanden die Beamten eine große Batterie mit Drähten und Klammern.
„Wir wissen vor Abschluss der Ermittlungen nicht, wie diese Gegenstände verwendet wurden“, erklärt die Humane Society. „Aber in der Vergangenheit wurden solche Gegenstände bei Hundekämpfern verwendet, um jene Hunde zu töten, die sich weigerten, zu kämpfen.“
Für Beteiligung an Hundekämpfen drohen fünf Jahre Knast
Dass viele bei Hundekämpfen misshandelte Tiere die Qualen überleben, erstaunt die Tierretter. „Unsere Helfer sind immer wieder von der Widerstandsfähigkeit dieser Hunde beeindruckt, die unvorstellbare Grausamkeiten erlitten haben“, sagt Humane-Society-Chefin Kitty Block.
Von den 305 geretteten Tieren mussten mindestens 275 auch bei Hundekämpfen antreten. Laut US-Tierschutzgesetz drohen jedem, der Hunde in Zusammenhang mit solchen Kämpfen zum Beispiel besitzt, trainiert oder verkauft, bis zu fünf Jahre Gefängnis. Die verhafteten Personen wurden unter anderem wegen Tierquälerei angeklagt. Die befreiten Tiere kamen in die Obhut der Humane Society. (bst)


