Reitlehrerin hatte eine versteckte Kamera angebracht

Versteckte Kamera deckt Tierquälerei auf: Pferdezüchter in Oelde schlägt mit Schaufel auf Stute ein

Kamera filmt Tierquälerei
Der verdächtigte Mann quält ein Pferd in einem Stall.
Privat

Es sind schreckliche Bilder, die das Kreisveterinäramt in Warendorf (NRW) erreichten. Darauf zu sehen ist, wie ein Mann mit einer Schaufel auf ein hilfloses Pferd einschlägt. Es hat keine Chance zu fliehen oder sich zu wehren, weil es mit einem Strick an der Stallwand festgebunden ist.

Pferd kann nicht fliehen

Das arme Tier muss Schläge auf den Rücken, den Bauch und den Kopf über sich ergehen lassen. Erst mit einer Metallschaufel, dann nimmt der Tierquäler eine Mistgabel und sticht zu.

Diese Aufnahme wurde von einer versteckten Kamera aufgenommen und es ist leider nicht die einzige dieser Art.

Eine Reitlehrerin des Reiterhofs in Lette (Oelde) hatte sie vor ein paar Wochen anbringen lassen, weil die Reitpferde verhaltensauffällig reagierten. Als genug Material vorhanden war, ging die Frau, die anonym bleiben möchte, am vergangenen Dienstag damit zum Veterinäramt.

Pferd wird misshandelt
Mit der spitzen Seite der Schaufel sticht der Tierquäler zu.
Privat

15 Pferde waren auf dem Hof

Die Behörde wurde sofort tätig und so konnten zusammen mit der Polizei am Mittwochmorgen alle Pferde auf dem Hof befreit und auf zwei andere Pferdehöfe verteilt werden.

Kreis-Sprecher Felix Höltmann (37) sagte über den Einsatz: „Wir gehen von eklatanten Verstößen gegen das Tierschutzgesetz aus und haben 15 Pferde auf dem Hof sichergestellt.“ Es wurde zudem Strafanzeige wegen Tierquälerei erstattet und es konnten drei Jagdgewehre sichergestellt werden..

Gegenüber des WDR gab die Tierretterin an, dass sie am Tag nach dem Einschreiten der Behörde froh sei, dass alles aufgedeckt sei. Sie berichtete außerdem, dass man sie schon vor einiger Zeit von Pferdebesitzern vor dem Hof in Oelde gewarnt worden sei. Man habe zu ihr gesagt: „Geh da nicht hin. Der ist gefährlich.“

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Zunächst keine Beweise

Sie tat es aber doch. Und so kam es, dass sie zunächst Beweisfotos von verletzten Pferden und Tieren, die so eng angebunden waren, dass sie nichts trinken konnten, machte.

Diese schickte die Reitlehrerin auch an das Veterinäramt, das nach eigenen Angaben den Hof überprüfte. Damals fehlten aber noch Beweise für Misshandlungen, weil Pferde keine blauen Flecken, anders als beim Menschen, entwickeln.

Darüber hinaus wurde durch die Fotos nicht klar, wo sie gemacht wurden oder wer dafür verantwortlich war.

Pferd wird misshandelt
Mit voller Wucht schlägt der Tierquäler zu.
Privat

Seit Jahrzehnten tätig

Erst die Videos konnten Klarheit bringen und den Täter überführen.

Es soll sich dabei um den 61-jährigen Rudolf R. handeln, der seit Jahrzehnten eine Pferdezucht betreibt und auch Stellplätze für Pferde anbietet. Damit ist nun erst einmal Schluss.

Neben dem veröffentlichten Video soll es sogar Bilder Pferden geben, deren Kopf mit Lederriemen auf der Brust fixiert wurde. Ein weiteres Pferd soll stranguliert worden sein und tot auf dem Stallboden liegen.

Verdiente Strafe

Eine Stellungnahme vonseiten des Besitzers des Hofers oder Stallbetreibers gibt es nicht.

Für die anonyme Hinweisgeberin ist trotz der Umstände eines klar: „Für die Familie tut es mir unheimlich leid, dass die da durch müssen. Aber der Mann hat es nicht anders verdient in meinen Augen.“ (nul)