Tiere als Massenware: Das miese Geschäft mit den Hundewelpen
Wer kann diesem Anblick widerstehen? So Klein, so knuddelig, so süß wie sie sind. Wer möchte so einen Hundewelpen nicht direkt mit nach Hause nehmen? Genau diese menschlichen Schwächen haben skrupellose Banden erkannt und schlagen Kapital daraus.

Züchter, vor allem aus Osteuropa, halten Welpen oft unter miesesten Bedingungen und trennen die kleinen dann viel zu früh von den Muttertieren, um sie unter anderem auch nach Deutschland zu verfrachten. Der Zoll hat erst in dieser Woche bei Nürnberg 77 Welpen aus einem Transporter gerettet. Zusammengepfercht in viel zu kleinen Boxen sollten die Tiere die tschechisch-deutsche Grenze passieren.
Die Tiere waren allesamt deutlich jünger als in den Papieren ausgewiesen, viel zu früh von der Mutter weg, im Tierheim Nürnberg werden die Hundebabys nun aufgepäppelt. "Die Hälfte der Tiere ist zwischen vier und sechs Wochen alt und brechen nun nach und nach zusammen. Sie hängen am Tropf und bekommen Infusionen", sagt Heike Weber vom Tierheim Nürnberg.
Der Transporter kam aus der Slowakei, Adressat war ein Händler in Spanien - der Fahrer nur ein Zwischenmann. Laut Polizei ist diese Masche bei weitem kein Einzelfall. Allein der Tierschutzverein München zählt fast wöchentlich geschmuggelte Tiere. Europaweit werden Tiermärkte wie beispielsweise in Ungarn von skrupellosen Händlern beliefert.
Welpen als Massenware. Und viele Käufer fallen darauf herein, vergessen, nach Urkunden und Impfpässen zu fragen, geben sich mit Fälschungen zufrieden - und heizen so das miese Geschäft mit den Tieren zusätzlich an.