Terror gehört inzwischen zum Alltag: So viele Anschläge gab es schon in Europa
Es mag ein Zufall sein, aber vor genau einem Jahr ereigneten sich die Terroranschläge von Brüssel - am Mittwochmorgen gedachten die Menschen dort der Opfer dieser Anschläge. Auch Deutschland hat der Terror seitdem erreicht. Die Sicherheitsbehörden stehen vor einem großen Problem.
Belgien: Geheimdienst und Polizei waren unterfinanziert

Am Flughafen in Brüssel hielten die Mitarbeiter vieler Airlines eine Schweigeminute ab. Vor genau einem Jahr zündeten Selbstmord-Attentäter zuerst hier und dann in einer U-Bahn-Station in der Brüsseler Innenstadt mehrere Bomben. 32 Menschen wurden getötet, mehr als 300 verletzt. Nach den Anschlägen wurde schnell klar: Belgien hat der Radikalisierung von Islamisten zu lange tatenlos zugeschaut. Geheimdienst und Polizei waren unterfinanziert.
Terror inzwischen in Deutschland angekommen

Seitdem haben Belgien und auch Deutschland aufgerüstet. Auch die Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden soll verbessert werden. Trotzdem konnte der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am 19. Dezember nicht verhindert werden. Zwölf Menschen kamen ums Leben. Auch hier werden noch heute Behördenfehler untersucht. Den Lkw fuhr der vorbestrafte Tunesier Anis Amri. Sein Vorbild war offenbar der Anschlag von Nizza am 14. Juli 2016. Am französischen Nationalfeiertag fuhr ein Mann in die feiernde Menschenmenge und tötete 86 Menschen.
Alle Attentäter waren Einzeltäter und sie haben sich zur Terrororganisation IS bekannt, die in Syrien und im Irak auf dem Rückzug ist. Militärisch stehen die Dschihadisten unter massivem Druck, außerdem schrumpft ihr Vermögen. Je mehr sie an Boden verlieren, desto entschlossener setzt der IS auf Terroranschläge im Westen.
Der große Schock ist zwar vorbei, aber die Angst bleibt

In Brüssel hat sich seit den Anschlägen das Alltagsleben verändert, die Atmosphäre ist bedrohlicher geworden. Noch immer patrouillieren etwa 1.200 Soldaten an den wichtigsten Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen der belgischen Hauptstadt. Der große Schock ist zwar vorbei, aber die Angst bleibt.
Weitere Anschläge in Europa in den vergangenen Jahren

ISTANBUL - Januar 2016: Ein Selbstmordattentäter der Terrormiliz IS reißt im historischen Zentrum zwölf Deutsche mit in den Tod. Der Angreifer zündet die Bombe mitten in einer deutschen Reisegruppe nahe der Hagia Sophia und der Blauen Moschee.
PARIS - November 2015: Bei einer koordinierten Anschlagsserie am Stade de France, mehreren Restaurants und dem Musikklub 'Bataclan' töten IS-Anhänger 130 Menschen, hunderte werden verletzt.
KOPENHAGEN - Februar 2015: Ein arabischstämmiger 22-Jähriger feuert auf ein Kulturcafé, ein Mann stirbt. Vor einer Synagoge erschießt der Attentäter einen Wachmann, bevor ihn Polizeikugeln tödlich treffen.
PARIS - Januar 2015: Bei einem Attentat auf das Satiremagazin 'Charlie Hebdo' und einen koscheren Supermarkt sterben 17 Menschen. Die beiden Täter kommen später bei einer Polizeiaktion ums Leben. Zu dem Anschlag bekennt sich die Terrororganisation Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel.
BRÜSSEL - Mai 2014: Im Jüdischen Museum erschießt ein französischer Islamist vier Menschen. Kurz darauf wird er festgenommen. Als selbst ernannter 'Gotteskrieger' hatte er zuvor in Syrien gekämpft.
LONDON - Juli 2005: Vier Muslime mit britischem Pass zünden in der U-Bahn und einem Bus Sprengsätze. 56 Menschen sterben, etwa 700 werden verletzt.
MADRID - März 2004: Bei islamistisch motivierten Bombenanschlägen auf Pendlerzüge sterben in der spanischen Hauptstadt 191 Menschen, rund 1.500 werden verletzt.