Prinz Harry, Taylor Swift & Co. Diese Stars waren schon beim Beauty-Doc - und was genau ist so schlimm daran?

Kendall Jenner, Prinz Harry, Taylor Swift & Co.: Diese Stars haben schon nachgeholfen
Kendall Jenner, Prinz Harry, Taylor Swift & Co.: Diese Stars haben schon nachgeholfen
Betterup;GettyImages;ActionPress

Beauty-Docs gehören, genau wie die Allgemeinmediziner, schon zu unserem Alltag.

Nicht nur Stars, ja auch „Normalos“ legen sich immer mehr unters Messer, greifen zu Spritzen oder helfen mit kleinen Tools nach. Aber warum um alles in der Welt müssen wir daraus immer so eine große Sache machen? Ein Kommentar.

Was haben Prinz Harry, Kendall Jenner und David Beckham gemeinsam?

Aktuell berichtet die Daily Mail von mehreren Stars, die bei ihrem Aussehen nachgeholfen haben. Dabei erklärt ein Beauty-Doc, was angeblich gemacht wurde. Laut diesem Arzt soll sich Kendall Jenner einer Nasen-OP unterzogen haben, Taylor Swift hat mit Fillern bei ihren Lippen nachgeholfen, Prinz Harry sprüht sich seine Haare auf, Bad Bunny ließ wohl eine Kieferkorrektur machen und David Beckham seine Haare transplantieren. Okay. Und was ist daran jetzt so dramatisch?

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Diese Trends können gefährlich, ja sogar tödlich, enden

Ich möchte Beauty-OPs nicht romantisieren oder gar legitimieren, doch finde ich auch, dass man hier und da schon einen Unterschied machen sollte. Allem voraus denke ich sowieso, dass jeder das machen sollte, was er oder sie will. Gibt es Dinge, die einen im Leben behindern, an sich selbst zweifeln lassen oder einem das Selbstbewusstsein rauben, dann würde ich auch sagen: GO!

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Doch zwischen „ich lasse mir zum zehnten Mal die Brüste kleiner und größer machen“ und „ich habe mir Farbspray auf meine kahlen Kopfstellen gesprüht“, liegt ein großer Unterschied –zumindest für mich. Klar, Stars haben eine Vorbildfunktion. Und denken wir an Kylie Jenners Schlauchbootlippen und dem darauf folgenden Social Media-Trend, kann das auch gefährlich enden. Tausende von Jugendlichen zogen an den skurrilsten Dingen, ja, sie saugten sich ihre Lippen sogar mit einem Staubsauger – nur um wie ihr Idol auszusehen. Das Ergebnis? Blutergüsse und Schlimmeres. Das Witzigste an dieser ganzen Geschichte ist allerdings, dass sich die jüngste Kardashian-Jenner-Schwester mittlerweile ein Teil ihrer Filler hat wieder entfernen lassen – war doch alles zu viel. Und genau das meine ich. Aufgespritzte Lippen, ein viel zu großer Hintern oder gefakte Wangenknochen sind ein Trend. Und diese Trends können gefährlich, ja sogar tödlich, enden.

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Aber was ist die Alternative und gibt es überhaupt eine? Meiner Meinung nach schon. Viele schreien ja schon bei Gelnägeln, aufgeklebten Wimpern und Extensions – dabei sind das alles keine lebenslangen Entscheidungen und unters Messer muss man dafür auch nicht. Es wäre schon ein Anfang, wenn wir nicht immer mit dem Finger auf alles, was „nicht natürlich“ ist, zeigen würden. Aber klar, abgesehen davon wäre es am schönsten, wenn wir uns gegenseitig wieder mehr feiern würden. Und damit meine ich nicht die vermeintliche Perfektion, sondern unsere Pickel, die ungemachten Nägel, die große Nase, die kleinen Brüste. Denn: Wir Menschen sind nicht gleich – und das ist auch gut so! Doch das sehen offensichtlich nicht alle so.

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Falten zeigen, dass wir gelebt haben!

Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Beauty-OPs sind schon ein echtes Problem. Laut der International Society of Plastic Surgery (ISAPS) gab es 2021 deutschlandweit 476.950 Schönheitsoperationen und damit mehr als doppelt so viele, wie vor zehn Jahren. Deutschland gehört zu den Ländern mit den meisten ästhetisch-plastischen Eingriffen weltweit. Und laut Statista sind 88,3 Prozent der Menschen, die sich einer Operation unterziehen, weiblich. Das Durchschnittsalter in Deutschland liegt laut Statista bei 43 Jahren. Das wundert Sie? Mich nicht!

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Umso älter wir Frauen werden, desto eher zeigt man mit dem Finger auf uns – oder beachtet uns nicht mehr. Wir werden unsichtbar. Die Falten zu viel, der Körper zu schlaff. Dabei ist das doch das Schöne, denn es zeigt: Wir haben gelacht, wir haben Kinder bekommen, wir haben Krisen gemeistert – wir haben gelebt!

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Was sich ändern muss ist, dass wir aufhören, mit dem Finger auf andere Menschen zu zeigen. Wenn jemand stolz auf seine langen Haare ist (diese aber nicht echt sind) können wir uns doch trotzdem mit dieser Person freuen, oder? Wenn jemand schiefe Zähne hat und diese Person sich damit aber schön- und wohlfühlt, dann lasst uns das doch mal feiern, anstatt direkt zu sagen „Ich kenne da einen guten Kieferorthopäden“ – das schürt Unsicherheit und damit ist der Gang zum Doc auch schon geebnet. Lasst uns doch einfach mal wieder nett sein und unser Gegenüber so feien, wie die Person ist. Ob mit gemachten Brüsten oder ohne.